Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Geschichte

Gedenken, das verbindet

30 Jahre Erinnerung an die Opfer des Nachkriegslagers Zgoda in Schwientochlowitz

Die deutsche Minderheit in der Woiwodschaft Schlesien gilt als eine der ersten Gemeinschaften, die das Gedenken an die Opfer der sogenannten „Oberschlesischen Tragödie“ öffentlich gemacht hat. Seit nunmehr 30 Jahren wird in Schwientochlowitz derer gedacht, die im berüchtigten Nachkriegslager Zgoda gelitten haben und ums Leben kamen.Read More …

Ausstellung über Ottmachau

Einladung zur Ausstellung: „Ottmachau 1945. Die Stadt auf historischen Ansichten“

Oppeln – Das Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen, eine Zweigstelle der Öffentlichen Woiwodschaftsbibliothek in Oppeln, lädt bis Mittwoch, den 25. Juni 2025, zur Fotoausstellung „Ottmachau 1945. Die Stadt auf historischen Ansichten“ ein. Die Ausstellung wirft einen Blick auf die Kleinstadt Ottmachau (heute Otmuchów) im Schicksalsjahr 1945, in dem im März über 60 % des Stadtgefüges zerstört wurden.

Read More …

Vergessenes Erbe

Rathaus Königshütte: Funktionalistische Perle mit altem Kern

Hoch über der Königshütter Innenstadt ragt der Rathausturm, an dem täglich Zehntausende Pendler in Auto, Bus und Straßenbahn vorbeikommen. Das funktionalistische Äußere suggeriert ein Gebäude aus der Zwischenkriegszeit – dabei ist es deutlich älter und könnte viele spannende Geschichten erzählen.Read More …

Nikischschacht – Fluch und Segen zugleich

Andrea Polanski im Gespräch mit Barbara Szustakiewicz‑Przybyłka, Stadtführerin auf dem Nikischschacht und zugleich Anwohnerin, über die Geschichte der Arbeitersiedlung, ihre Einzigartigkeit und darüber, wie es ist, in einem der beliebtesten touristischen Orte Oberschlesiens zu leben.Read More …

Bier und Bund fürs Leben – vom Kennenlernen bis zur Taufe

Seit Jahrhunderten ist das schlesische Land tief mit dem Bierbrauen verbunden. Fast jede Ortschaft verfügte einst über eine eigene Brauerei, die nicht nur die lokale Bevölkerung versorgte. Es überrascht also nicht, dass Bier nicht nur als erfrischendes Getränk geschätzt wurde, sondern auch als kulinarische Zutat in vielen traditionellen Gerichten seinen festen Platz hatte.

Die Biersuppe war in Schlesien sowohl im häuslichen als auch im gastronomischen Bereich präsent. Foto: privat

So wurde Rind- oder Schweinefleisch in Bier geschmort, Aal und Karpfen in Biersauce serviert – und eine besonders wichtige Rolle spielte Bier als Grundlage für eine herzhafte oder süße Biersuppe, die bei vielen festlichen Anlässen nicht fehlen durfte.

Schlesien – eine Bierlandschaft mit Geschmack und Geschichte

Die Ostdeutsche Morgenpost (1943, Nr. 153) berichtet von einer einfachen Zubereitung: Man mischt Bier und Wasser zu gleichen Teilen, süßt nach Belieben und bindet die Suppe mit Kartoffelmehl. Schnell und unkompliziert – und dennoch aromatisch. Der Oberschlesische Wanderer (1882, Nr. 26) beschreibt ein weiteres Servierritual: Man legt gewürfeltes Brot in den Teller und übergießt es mit heißem Bier. Das Ergebnis? Ein sättigendes, wärmendes Gericht mit unverkennbarem Charakter.

Eine besonders wichtige Rolle spielte Bier als Grundlage für eine herzhafte oder süße Biersuppe, die bei vielen festlichen Anlässen nicht fehlen durfte.

Die Biersuppe war sowohl im häuslichen als auch im gastronomischen Bereich präsent. Wanderer auf dem Weg zur Schneekoppe konnten sich mit einer Portion stärken. Besonders spannend ist auch ein Abschnitt aus der Zeitschrift Der Oberschlesier (1931, Heft 2), der sich mit der Tradition der Kindstaufen befasst. Zu dieser Feier lud man die Taufpaten, Hebammen, enge Familienangehörige sowie gelegentlich auch Nachbarn ein – im Schnitt 12–15 Gäste, bei der Geburt des ersten Kindes wurden auch Freunde und Bekannte, etwa 20–25 Personen, gebeten. Die Bewirtung glich dabei oft einem Hochzeitsfest: Es gab Wurst, Butterbrot mit Käse, Hörnchen, Mandelkuchen mit Rosinen sowie Kaffee. Serviert wurde Einfachbier oder Eierbier und natürlich auch Kornschnaps. Wohlhabendere Familien ließen sich auch einen Braten nicht nehmen. Den festlichen Auftakt bildete dabei stets – die süße Biersuppe.

Tipp: Mit geriebenem Pfefferkuchen und Rosinen garnieren. Foto: privat

„Brautsuppen-“ und „Fleischhochzeiten

Laut Schlesien (Illustrierte Zeitschrift für die Pflege heimatlicher Kultur, 1908/09) unterschied man wiederum bei Hochzeiten zwischen „Brautsuppen-“ und „Fleischhochzeiten“. Bei Brautsuppenhochzeiten glich das Menü dem einer Kindstaufe. Eine besondere Rolle kam dabei der Träufrau zu: Im Vorfeld beschaffte sie reichlich Rosinen und geriebenen Lebkuchen, die sie zur Feier mitbrachte. Ein traditioneller Brauch sah vor, dass der Druschma einen Teller mit Brautsuppe vor die Träufrau stellte. Sie streute eine Handvoll Rosinen und Lebkuchen, woraufhin der Teller an einen bestimmten Gast von dem Druschma weitergereicht wurde. Die Rolle vom Druschma war ein Element der Übergangsrituale – verbunden mit Fruchtbarkeit, Sexualität, Reinigung sowie dem Schutz vor bösen Mächten. Die „Brautsuppe“ sollte dagegen Zusammenhalt, Fruchtbarkeit und Gemeinschaft ausdrücken. Eine schöne, symbolträchtige Geste – voller Wärme und Lebensweisheit.

Das Riesengebirge in Wort und Bild, 1886, Quelle: Digitale Schlesische Bibliothek

Und jetzt wird’s Zeit für das Rezept!

Zutaten:

1½ L Bier / 40 g Butter / 40 g Zucker / 40 g Mehl / 2 Eigelb / 20 g Butter zum Rösten / ½ Stange Zimt / Zitronenschale / 2 Brotschnitten / Prise Salz

Und so geht’s:
Das Mehl wird in der erhitzten Butter gebräunt, dann mit dem Bier abgelöscht und aufgefüllt. Nachdem die Suppe mit den Gewürzen einmal kurz gekocht hat, nimmt man sie vom Feuer und lässt sie ein wenig abkühlen. Dann zieht man sie mit dem Eigelb ab, nimmt Zimt und Zitronenschale heraus und richtet die Suppe mit gerösteten Brotschnitten an.

Und so sieht sie aus: die perfekte Biersuppe! Foto: privat

Tipp: Mit geriebenem Pfefferkuchen und Rosinen garnieren.

 

 

 

 

Jahreskonferenz der Stiftung für schlesische Kultur 2025

„Zwischen nationalsozialistischer Germanisierung und Polonisierung“

Vom 20. bis 22. Juni 2025 findet in Opole die diesjährige Jahreskonferenz der Stiftung für schlesische Kultur statt. Unter dem Titel „Zwischen nationalsozialistischer Germanisierung und Polonisierung“ beleuchtet die Veranstaltung die historische Entwicklung Oberschlesiens im 20. Jahrhundert – insbesondere unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, während des Zweiten Weltkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit.Read More …

Wochenblatt - Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.