Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Da steckte Herzblut drin

Auftritt der Theatergruppe des DFK Gleiwitz-Ostropa
Foto: M. Leibig

 

Im Kulturhaus in Oberglogau präsentierten alle Teilnehmer des Projektes „Jugendbox”  ihre Theaterstücke. Monatelang arbeiteten die 12 bis 17-Jährigen aus neun Deutschen Freundschaftskreisen mit ihren Betreuern an den Drehbüchern, den Kostümen und der Szenografie.

 

 

 

Auf der Jugendbox-Bühne ist alles möglich: Rotkäppchen ruft von seinem „Apfelfone 8t im geilen Schneewittchen-Design“ den Bösen Wolf an  und verabredet sich mit ihm zu einem Date.  Der gestiefelte Kater bestellt einen seiner fehlenden Schuhe bei „beilando“ und streitet sich später um diesen Schuh mit Aschenputtel, während der Drehbuchautor die ganze Zeit ein Happyend anstrebt. Außer einer großen Portion Humor spielten Netzpräsenz, Selfies, Liebe und Freundschaft eine wichtige Rolle bei den Theaterstücken der Jugendlichen. Und das alles auf Deutsch.

 

 

Vorbereitungen

 

Die Theatershow hatte einen Wettbewerbscharakter. Die Jurymitglieder hatten keine leichte Aufgabe, denn in allen Vorstellungen steckte viel Herzblut drin. Das beste Stück wurde letztendlich gekrönt. Der deutsche Dramatiker, Regisseur und Schauspieler Fred Apke wurde als Jurymitglied eingeladen: „Ich bin selber Theatermann und ich gucke wie das gemacht ist, wie die Geschichte erzählt wird, das ist mein Hauptkriterium.“

 

Oliwer Zgorzelski aus Friedersdorf (Biedrzychowice) nimmt bereits zum zweiten Mal an dem Projekt teil: „Jeder von uns hat ein Fragment aus seinem Lieblingsbuch oder Film zur Probe mitgebracht. Wir haben die Texte verändert und dann eine Einheit daraus gemacht.  Die Vorbereitungen waren lustig, aber auch schwer, denn ich musste mehr Text lernen als letztes Jahr“, sagt der 13-Jährige.

 

 

Jede Gruppe hat bereits eine Uraufführung im eigenen Deutschen Freundschaftskreis. Zu dieser kamen Familienmitglieder und Freunde der jungen Schauspieler. So hatten die Darsteller in Oberglogau nicht mehr so viel Lampenfieber vor dem Publikum aufzutreten.

 

„Ich hatte Angst, dass meine Deutschkenntnisse nicht ausreichen werden, um an dem Projekt teilzunehmen. Aber ich habe es gewagt, da ich Theaterspielen sehr mag, und es hat geklappt. Ich bin glücklich, dass ich hier einer Rolle spielen konnte“, sagt die 14-Jährige Laura Ledwoch aus Krappitz.

 

 

Erfolg trotz Misserfolg

 

„Das was wir heute sehen, dass ist etwas wundervolles. Ich sehe, dass die Jugendlichen, die letztes Jahr auch dabei waren, viel sicherer auf der Bühne auftreten, und sich sprachlich sehr entwickelt haben, das was sie im letzten Jahr schon gelernt haben trägt heute Früchte“ sagt Sebastian Gerstenberg, der das Projekt bereits zum zweiten Mal koordiniert.

 

 

Nach dem letztjährigen Erfolg von Jugendbox, wo an dem Projekt vier Deutsche Freundschaftskreise teilgenommen haben, hat der Verband deutscher sozial-kultureller Gesellschaften gleich 12 Gruppen für 2016 vorgesehen. Doch es hat nicht geklappt: „Das Problem ist, glaube ich, das die Jugendlichen heutzutage sehr beschäftigt sind, sie haben Nachhilfe, Sport, spielen in Orchestern und machen viele anderen Sachen, deswegen ist es schwierig sie für so ein Projekt zu gewinnen“ so Gerstenberg. Er nimmt sich vor für Jugendbox 2017 mehr Werbung zu machen.

 

Diese Projekt wurde vom Bundesministerium des Inneren der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

 

Manuela Leibig

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