Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Das schönste Wasserschloss

Das Freie Weltadelige Evangelische Fräuleinstift Joachimstein zu Radmeritz (Radomierzyce, Landkreis Zgorzelec) wurde einst als einer der schönsten Schlösser der Oberlausitz bezeichnet. Imposant ist nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch seine Umgebung. Das Schloss wurde nämlich auf einer künstlich errichteten Insel an der Einmündung des Flusses Wittig gebaut.

Die Entstehung des Frauenstiftes zur Versorgung lediger adliger Frauen der Oberlausitz und angrenzender Gebiete ermöglichte Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen, der ledige Kammerherr Augusts des Starken. Heute würde man Joachim Sigismund wohl als einen Lokalpatrioten bezeichnen. Denn obwohl er viel in Europa unterwegs war, unter anderem verbrachte er zwei Jahre in Paris, blieb Radmeritz, wo er 1660 zur Welt kam, sein Lebensmittelpunkt.

 

Nach dem Krieg wurden die Stiftdamen vertrieben und das Schloss geplündert.
Foto: Wikipedia

Vergehen der Zeit
Diese Tatsache und der glückliche Umstand, dass er ziemlich wohlhabend war, haben dazu geführt, dass von Ziegler und Klipphausen innerhalb von vier Jahrzehnten viele beeindruckende Bauten in Radmeritz und Umgebung errichten ließ. Für seine Projekte konnte er namhafte Architekten gewinnen. Unter anderem haben Christoph Beyer, Matthäus Daniel Pöppelmann, Johann Friedrich Karcher und Johann Christian Kirchner für Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphause gearbeitet. Das schönste und imposanteste Gebäude war und ist jedoch sicherlich das dreiflügelige Wasserschloss mit französischem Garten in Radmeritz. Hier errichtete von Ziegler und Klipphausen sein Lebenswerk: das Fräuleinstift Joachimstein zu Radmeritz. Die Einrichtung für ledige adelige Frauen existierte von 1728 bis 1945! Das Schloss hat 365 Fenster, was eine Anlehnung an die Anzahl der Tage im Jahr ist. Im Park wurden 52 Paare von großen Bäumen gepflanzt, weil das Jahr 52 Wochen hat. Das Schloss hatte auch 12 Schornsteine, die die Anzahl der Monate widerspiegelten. Das architektonische Hauptmotiv war das Vergehen der Zeit.

 

Zukunft des Schlosses
Nach dem Krieg wurden die Stiftdamen vertrieben und das Schloss geplündert. 2003 wurde das Schloss teilweise saniert, doch der neue Besitzer starb unerwartet 2004. Zum Glück wurden die Fassaden und Dächer am Haupthaus vor seinem Tod noch erneuert. Dadurch hat das Gebäude immer noch eine Chance, wiederaufgebaut zu werden. Doch seit mehr als 15 Jahren passiert in Radmeritz nichts. Hoffentlich erlebt das Schloss noch bessere Zeiten.

Anna Durecka

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