Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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300-jährige Herrschaft

Im Jahr 1434 erhielt Neurode (Nowa Ruda, Landkreis Glatz) Stadtrechtsgrundsätze. Der böhmische König Georg von Podiebrad schenkte Georg Stillfried-Rattonitz die Stadt aus Dankbarkeit für geleistete Dienste. Der Name Stillfried taucht in der Geschichte von Neurode mehrmals auf. In Neurode steht bis heute der Familiensitz der Stillfrieds: ein Schloss.


Urkundlich erwähnt wurde das Schloss Neurode zum ersten Mal bereits 1352. Es wurde allerdings im Jahr 1428 komplett von den Hussiten verbrannt. Die ganze Stadt wurde während der Kämpfe stark zerstört. In den darauffolgenden Jahren wurde das Schloss allerdings wiederaufgebaut sowie mehrmals auch ausgebaut, und zwar in den Jahren 1536–1550, 1593, 1633–1645 und 1675–1677, als das Schloss im Besitz der Stillfrieds war.

 

Urkundlich erwähnt wurde das Schloss Neurode zum ersten Mal bereits 1352.
Foto: Wikipedia

Das heutige Gebäude wurde vom barocken Architekten und Baumeister Andrea Carove entworfen. Der Italiener kam in der Mitte des 17. Jahrhunderts ins Glatzer Land. Er war an mehreren Bauprojekten in der Region beteiligt. In Neurode hat er auch die Sankt Nikolaus Kirche entworfen, die 1659 gebaut wurde. Carove hat unter anderem entschieden, den Turm abzubauen. Der größte Umbau im Auftrag der Stillfrieds wurde im barocken Stil zwischen 1700 und 1730 durchgeführt.

 

 

Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten war Friedrich August von Stillfried gezwungen, das Schloss und die Herrschaft Neurode an Anton Alexander von Magnis auf Eckersdorf zu verkaufen. So endete im Jahr 1810 die 300-jährige Herrschaft der von Stillfrieds über Neurode.
Die Grafen von Magnis hatten schon einen Familiensitz auf dem Schloss Eckersdorf. Von daher wurde Schloss Neurode zum Sitz der Güterverwaltung. Noch bis zum Jahr 1945 war im Schloss die Bergwerksverwaltung untergebracht. Seit 2004 ist es in privaten Händen.

Anna Durecka

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