Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Anreiz, die Messlatte höherzulegen

Am 9. Oktober wird die Stiftung für die Entwicklung Schlesiens zum zweiten Mal ihre Johann-Kroll-Stipendien überreichen. In diesem Jahr erhalten dabei 63 Personen eine finanzielle Unterstützung – junge Menschen aus der deutschen Minderheit, die ganz besondere Leistungen in Wissenschaft, Sport oder Kunst an den Tag gelegt haben. Auch gemeinnützig Tätige sollen gewürdigt werden.

 

„Unsere Stiftung wird als Minderheitseinrichtung vor allem mit Unternehmern, Wirtschaft und Krediten in Verbindung gebracht und kaum mit etwas anderem. Dabei sehen wir es auch als unsere Aufgabe an, ambitionierte Menschen aus den Reihen der deutschen Minderheit zu fördern“, sagt der Stiftungsvorsitzende Arnold Czech.

 

Zusätzliche Motivation zum Handeln
Ihre Johann-Kroll-Stipendien hat die Stiftung für Entwicklung Schlesien im vorigen Jahr erstmals vergeben. Damals haben 48 Personen ein Stipendium erhalten. „In diesem Jahr sind es 63 Stipendiaten, also mehr, aber es gab auch mehr Anmeldungen. Letztes Jahr waren über 70 eingegangen, jetzt 97. Die meisten Personen kommen aus der Woiwodschaft Oppeln, einige aus der Woiwodschaft Schlesien. Die meisten derer, die sich um ein Stipendium beworben haben, sind Schüler, und es gab auch einige Studenten“, sagt Geschäftsführerin Helena Lellek. Die Stiftung sei schon immer auch in der Jugendarbeit aktiv gewesen: „So haben wir zehn Jahre lang eine Sommerschule organisiert, wir machten auch Kunstworkshops im Freien und es war uns schon immer ein Anliegen, die Jugend zu fördern“, sagt der Stiftungschef Arnold Czech und hofft, dass diese Unterstützung viele Schüler aus der deutschen Minderheit noch zusätzlich zu größerer Aktivität motivieren wird. „Wir hoffen, dass dies für sie ein Anreiz sein wird, sich die Messlatte noch höher zu legen. Ich finde, wir haben in unserer Region den ‚genetischen Fehler‘, dass wir mehr können als wir glauben, aber wir haben kein Selbstvertrauen und versuchen gar nicht erst, mehr zu erreichen. Das zieht sich schon seit Generationen hin. Wir wollen nun als Stiftung einen Beitrag dazu leisten, dies zu ändern“, so Arnold Czech.

 

Letztes Jahr haben 48 Personen ein Stipendium erhalten. Foto: K. Urban

 

Sportler, Künstler, Wissenschaftler
Im letzten Jahr erhielten alle Stipendiaten ein Stipendium in gleicher Höhe: 200 Złoty monatlich über einen Zeitraum von zehn Monaten. In diesem Jahr wird das Stipendium jeweils als Einmalleistung in vollem Umfang ausgezahlt. Man hat auch sechs Personen ausgewählt, die ein höheres Stipendium bekommen und zwar 1.000 Złoty. Alle anderen erhalten jeweils 750 Złoty. „Wir sind zu der Einsicht gelangt, dass die Stipendiaten so das Geld besser verwenden können. Und dabei haben wir sechs Personen gewürdigt, die uns ganz besonders beeindruckt haben“, erklärt Helena Lellek. Unter den Letzteren gibt es neben Finalisten von Sprach-, Mathematik- und Chemiewettbewerben auch herausragende junge Sportler, Musiker und Künstler. Sie alle können ihr Stipendium nun am 9. Oktober am Sitz der Stiftung für Entwicklung Schlesiens entgegennehmen.

 

 

Anna Durecka

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