Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Barbara Suchner – Akribische Suche nach dem Schlesischen

 

„Seit über drei Jahrzehnten sammle ich schlesische Wörter, Ausdrücke, Redewendungen. Ich schrieb sie auf, wann immer sie mir einfielen, wann immer ich sie hörte oder las“, sagte einmal Barbara Suchner. Die am 31. Juli 1922 in Breslau geborene deutsche Lyrikerin und Schriftstellerin musste nach dem Krieg ihre Heimat unfreiwillig verlassen. Doch sie hat sie nie vergessen.

Barbara Suchner (geb. Prudix) stammte aus einer bürgerlichen niederschlesischen Familie. Ihre Kindheit verbrachte sie in Obernigk nahe Trebnitz. 1942 begann sie das Philologie-Studium an der Universität Breslau. Schon damals schrieb sie Gedichte. Doch dann wechselte sie zur Pharmazie und schloss 1944 ihr Apotheker-Praktikum ab. Nachdem ihre Familie aus Niederschlesien vertrieben wurde, setzte Barbara ihr Studium nach dem Krieg in Passau fort. Dort legte sie auch den pharmazeutischen Staatsexamen ab. Mit ihrem Mann, ebenfalls Apotheker, führte sie über 25 Jahre lang eine Apotheke in Günzburg. Die Schreiblust hat sie dabei nie verlassen, auch wenn ihr erstes Buch, ein Lyrikband, erst im Jahr 1974 erschien. Ein Thema kehrte in ihrem Schaffen immer wieder zurück: die verlorene Heimat Schlesien. Ihr wohl bekanntestes Werk ist das Buch „Verloren ist kein Wort. Liebesbriefe aus schwerer Zeit (1941-1950)“. Es enthält den Briefwechsels mit späteren Ehemann Werner Suchner, der eine lange Zeit in sowjetischer Kriegsgefangenschaft verbrachte.

 

Barbara Suchner
Zeichnung: Krzysztof Stręcioch

Nicht nur Romane, Gedichte und Erzählungen entstammten der Feder von Barbara Suchner. Ihr Leben lang versuchte sie, Schlesien für sich und andere vertriebene Schlesier festzuhalten. Ein Ergebnis dieser Jahrzehnte währenden Sehnsucht nach Heimat und akribischer Suche nach dem Schlesischen waren die Bücher das „Schlesische Wörterbuch“ und „Lieber gut gelebt und dafür länger. Schlesische Redensarten“.

Anna Durecka

 

Die Veröffentlichung „Superhelden_innen Schlesiens“ wurde vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit herausgegeben und aus Mitteln des Goethe-Instituts Krakau finanziert. Man kann sie kostenlos unter www.haus.pl runterladen.

 

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