Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Barocke Helden

Johann Georg Urbansky war ein aus Böhmen stammender Bildhauer und Alabaster-Schnitzer. Er wirkte vor allem in Niederschlesien, wo er der Nachwelt zahlreiche Werke hinterlassen hat. Im Breslauer Dom kann man unter anderem die Marmorkanzel, Skulpturen des Hl. Gregor und des Hl. Hieronymus sowie das Epitaph der Bischöfe Gottfried und Nanker bewundern.

Das Nepomuk-Denkmal vor der Breslauer Kreuzkirche Foto: Wikipedia/Aw58

Johann Georg Urbansky wurde um 1675 im tschechischen Chlumec geboren. Er war ab 1693 Schüler des Bildhauers Johann Brokoff in Prag. Mit seinem Lehrer soll er sich allerdings zerstritten haben. 1697 ging er deswegen nach Bautzen, wo er bei Theodor Pausewein seine Lehre zu Ende machte. 1718 soll er vom Breslauer Domkapitel nach Breslau eingeladen worden sein. Er wohnte auf der Dominsel. Die kunstvollen Dekorationen im Breslauer Dom hat Johann Georg Urbansky zwischen 1719-1793 vorbereitet. Von ihm stammt unter anderem die beindruckende Kanzel. Seine Werke sind aber auch in anderen Breslauer Kirchen zu finden, so in der Kirche des heiligen Antonius von Padua (Haupt- und Nebenaltar), in der Magdalenenkirche (Schnitzwerk des barocken Orgelkonspekts) und in der Sankt Vinzent-Kirche, wo Urbansky die Marienkapelle zu einem Mausoleum für den Prämonstratenserabt Ferdinand v. Hochberg umgebaut hat. Urbansky hatte eine besondere Vorliebe für den heiligen Nepomuk, vielleicht, weil dieser auch aus Böhmen stammte. Mindestens vier Denkmäler beziehungsweise Statuen des Heiligen hat er angefertigt. Zwei davon sind in Breslau zu finden: eine an der Kreuzkirche und die zweite an der Matthiaskirche. Eine dritte Statue befindet sich in Groß Tinz vor der Kirchhofsmauer und eine vierte am Hellen Berg in Tschenstochau.

Das Nationale Museum in Breslau wird Johann Georg Urbansky im Juni dieses Jahres unter dem Titel „Barocke Helden. Die Breslauer Skulpturen von Johann Georg Urbansky aus den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts“ eine Ausstellung widmen. Die Ausstellung soll am 13. Juni eröffnet werden.

Anna Durecka

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