Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Besinnt Euch!

Der Sejmausschuss für nationale und ethnische Minderheiten hat in seiner letzten Sitzung ein Desiderat zur Diskriminierung von Kindern der deutschen Minderheit verabschiedet. Das Desiderat soll Ministerpräsident Mateusz Morawiecki deutlich machen, dass die polnische Regierung zur Verabschiedung der Verordnung vom 4. Februar geführt hat, die darauf abzielt, das Erlernen von Deutsch als Minderheitensprache von 3 auf 1 Stunde pro Woche zu reduzieren. Das sei eine offene Diskriminierung.

 

„Als Ausschuss weisen wir in unserem Desiderat auf sehr bösen Willen und Diskriminierung von Kindern polnischer Staatsbürger hin, die in Polen Steuern zahlen. Wie sich herausstellt, soll dieses Geld für andere Zwecke außerhalb Polens verwendet werden“, sagt Ryszard Galla, der Abgeordnete der deutschen Minderheit. Dass Desiderate deutet daneben auf die Verletzung der Verfassung, der Bestimmungen des Gesetzes über nationale und ethnische Minderheiten oder des Gesetzes und des Bildungssystems hin.

 

Die Jüngsten werden bestraft

„Gleichzeitig weisen wir auf eine sehr schwierige Situation im Bildungsbereich hin, in der Lehrer entlassen werden können. Andererseits müssen andere Lehrer, die in dieser Situation für die pseudominderheitliche Bildung zuständig sein werden, halsbrecherische Maßnahmen ergreifen, um den Kernlehrplan umzusetzen“, argumentiert der Abgeordnete Ryszard Galla. Es sollte auch daran erinnert werden, dass das Unterrichten von Minderheitensprachen eine viel umfassendere Aufgabe ist als das Unterrichten einer Fremdsprache. Darüber hinaus ist eine Stunde Minderheitensprachenunterricht noch weniger als die Anzahl der Stunden, die dem Unterrichten einer Fremdsprache zugeteilt werden. Daher besteht kein Zweifel, dass in diesem Fall alle Arten von Sprachunterrichtsregeln “gebrochen” wurden: „Daher fordern wir Ministerpräsident Morawiecki auf, diese neuen Regelungen aufzugeben, die einzig und allein von politischen Zielen diktiert werden. Sachliche Rechtfertigungen liegen in dieser Sache nicht vor. Besinnt euch!“, betont der Abgeordnete Galla.

 

Wie reagiert der Ministerpräsident?

„Hinzuzufügen sei noch, dass auf diese Weise nur die jüngste und zugleich verletzlichste Gesellschaftsgruppe bestraft werde – also Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache lernen dürfen“, meint Ryszard Galla. Daher stellt sich die Frage, wann, wie und ob überhaupt der Ministerpräsident auf das Desiderat reagieren wird. „Wir sollten spätestens Ende Juli eine Antwort erhalten“, sagt der Abgeordnete Ryszard Galla und schließt: „Aber ich bin sehr gespannt, ob es eine Antwort aus der Kanzlei des Ministerpräsidenten sein wird, oder ob die Antwort aus dem Ressort kommt, wo die diskriminierenden Entscheidungen gefällt wurden, also aus dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft”.

Krzysztof Świerc

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