Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Das Herz des Projekts ist die Begegnung“

Mit Sybilla Dzumla, der Koordinatorin des landesweiten Projekts „Begegnungsstättenarbeit“ sprach Anna Durecka über den Verlauf des Projekts im Jahr 2022


Das vergangene Jahr war für die DFKs, die an dem Projekt „Begegnungsstättenarbeit“ teilnehmen, das erste Corona-freie Jahr. Wie haben die Ortsgruppen das Projekt in diesem Jahr gemeistert?
Vor allem fanden wieder alle Kleinprojekte in der klassischen, stationären Form statt. Es gab keine Online-Wettbewerbe mehr und – ehrlich gesagt – es gab auch kein Bedürfnis danach. Das Schönste, was wir beobachten konnten, unabhängig von den Interessen der DFKs, war die Tatsache, dass das Bedürfnis nach einem Treffen in der Gemeinschaft eine sehr große Rolle im Jahr 2022 gespielt hat. Nach der Pandemie wollten sich die Leute endlich wieder persönlich treffen. Und darum geht es letztendlich in dem Projekt: um die Begegnung. Das ist das Herz des Projekts und das wollten wir im vergangenen Jahr, nach der Pandemie, besonders hervorheben.
Inhaltlich war das Interesse an klassischen Projekten groß, wie z. B. an verschiedenen Workshops zur Pflege der deutschen Traditionen und Kultur. Es fanden zahlreiche Projekte statt, die mit kulturellen Ereignissen verbunden waren, bei denen sich die jüngere Generation mit der älteren zu verschiedenen Anlässen wie Muttertag, Kindertag. getroffen hat. Die Jüngeren haben dann oft für die Älteren ein Kulturprogramm auf Deutsch vorbereitet.

Sybilla Dzumla
Foto: Marie Baumgarten

Das Leitthema für das Jahr 2022 war Spurensuche in der eigenen Region, anhand der alten Bürgerhäuser und der Familien, die dort lebten. Wie haben die DFKs dieses Thema umgesetzt?
Sehr viele DFKs haben dieses Thema als Inspiration und Motivation genutzt und dabei sehr viel, bisher unentdeckte Geschichte, ans Tageslicht gebracht. Der DFK Beuthen-Zentrum zum Beispiel hatte sich auf den Weg gemacht, um die Geschichte der Adelsfamilie von Donnersmarck kennenzulernen. Die historischen Spuren der ehemaligen Bewohner von Pless und Umgebung erforschten die Deutschen aus der Gemeinde Pawlowitzke. Die Deutschen aus Heilsberg lernten das Leben der ehemaligen Stadtbewohner aus den Heimatbriefen kennen. Die deutsche Minderheit aus Schievelbein erkundete die Geschichte der Region auf dem Fahrrad.

Wie sahen die Statistiken im vergangenen Jahr aus? Wie viele Projekte wurden realisiert?
Insgesamt hatten wir 675 Kleinprojekte, ganz viele davon in der Woiwodschaft Oppeln: weit über 400. Fast 200 Projekte haben die DFKs in der Woiwodschaft Schlesien realisiert. In den anderen Regionen wurden 75 Projekte organisiert, was im Vergleich zu den Jahren der Pandemie ein gutes Ergebnis ist. Insgesamt haben sich an dem Projekt „Begegnungsstättenarbeit“ 293 Gruppen der deutschen Minderheit beteiligt.

Wann startet das Projekt in diesem Jahr?
Wir starten im März. Die DFKs werden die Anträge ab März stellen können. Allerdings wird es einige Veränderungen geben. Doch mehr darüber sagen wir Ende Februar.

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