Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Das Karussell dreht sich weiter

Nur Wenige erinnern sich heute noch an Spiele wie Reifenspiel, Boule-Spiel oder Krocket oder wissen, womit sich ein Majordomus beschäftigte. Wer jedoch Lust

auf eine kleine Reise in die Vergangenheit hat, ist herzlich eingeladen, sich am 20. September im Garten des Museums in Gleiwitz einzufinden. Seinen 110.

Geburtstag feiert das Museum dort mit einem Retro-Picknick.

Das Museum in Gleiwitz gehört zu den ältesten Museen in Europa. Es entstand auf Initiative von Geschichtsliebhabern und stolzen Bürgern der Stadt: Geheimrat Arthur Schiller, Priester Johannes Chrząszcz (prominenter oberschlesischer Historiker) und Hermann Mentzel, damals Gleiwitzer Oberbürgermeister. Vierter Begründer des Museums war Benno Nietsche, Verfasser des monumentalen Werkes „Geschichte der Stadt Gleiwitz”. Diese vier Männer riefen vor 110 Jahren, exakt am 22. März 1905, das Oberschlesische Museum in Gleiwitz – den institutionellen Vorgänger des heutigen Gleiwitzer Museums – ins Leben. „Das Museum sammelte von Anfang an vor allem Objekte mit regionalem Bezug wie geschichtsdokumentierende Antiquitäten, Kunstwerke und Erzeugnisse des Kunsthandwerks, Gegenstände des Alltags und auch dem Bereich der Kirche, der Kultur oder des Militärwesens. Nach 1945 wurde das Oberschlesische Museum in Gleiwitz zum ,Muzeum w Gliwicach’, doch der Auftrag und die Zielsetzung sind unverändert geblieben – es ist der Schutz und die Bewahrung des im Lauf der Geschichte anwachsenden Kulturerbes. Und die Geschichte hat unsere Stadt sehr vielfältig geprägt“, sagte der Museumsdirektor Grzegorz Krawczyk. Das Gleiwitzer Museum hat derzeit vier Filialen – Villa Caro, Schloss der Piasten, Abteilung Gießhandwerk und Sender Gleiwitz – sowie vier Hauptbereiche: Kunst und Kunsthandwerk, Archäologie, Geschichte und Ethnografie. Auch eine Fachbibliothek und ein Kunst-Lesesaal gehören zum Museum.

 

Die große Geburtstagsfeier findet im Chopin-Park statt. Beim Retro-Picknick werden erstmals Fotografien von einem ungewöhnlichen Fotoshooting präsentiert.

Hierbei verkörperten Mitarbeiter und Besucher des Gleiwitzer Museums historische Persönlichkeiten, zunächst einmal die Gründer des Museums, aber auch die

Besitzer der Villa Caro, Oscar und dessen Frau Flora, sowie die sie im Alltag begleitende Dienerschaft.

Anna Durecka

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