Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Das Wort zum Sonntag

  1. Sonntag im Jahreskreis – C

 

  1. Lesung: Sach 12,10-11; 13,1
  2. Lesung: Gal 3,26-29

Evangelium: Lk 9,18-24

Wir wollen gut leben. Gerne möchten wir unseren erreichten Wohlstand beibehalten oder sogar noch ausbauen. Abgesichert zu sein und Perspektiven zu haben, dass unser Einkommen für die gängigen Unkosten ausreicht und noch Weiteres zulässt, wünschen wir uns sehr. Auf etwas zu verzichten, den Gürtel enger zu schnallen, Vorteile einzuschränken und dabei noch andere bedenken, die nicht über die Runden kommen können, sind wir weniger bereit. Unsere positive Einstellung zum Teilen und Opferbringen schrumpft besonders dann, wenn wir es sehen, wie sich so manche in Krisenzeiten die Taschen vollstopfen. Nichts gegen einen gerechten Gewinn, der einem zusteht, wenn er ehrlich agiert, den Zeitgeist erkennt und den Menschen dient. Das Ich-bezogene Denken und Handeln scheint in den Krisen der Pandemie und den Folgen des russischen Krieges in der Ukraine zugenommen zu haben.

 

In unsere Zeit werden die Worte Jesu hineingesprochen, die wir im Abschnitt aus dem Evangelium nach Lukas vorfinden, der in den katholischen Gottesdiensten gelesen wird. „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.“ Den Aufruf Jesu zur Nachfolge, zum Nachahmen seines Lebensstils, haben wir schon öfter gehört. Was uns nachdenklich stimmt ist, dass sein Weg durch das Leiden führt. Dieses möchten wir gerne vermeiden bzw. ganz aus unserem Leben fernhalten. Christus äußert sich deutlich über seinen Lebensweg und hebt hervor: „Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden.“ Wie das Schott-Messbuch kommentiert: „Der Messias Gottes, geht seinen Weg nicht so, wie die Menschen es erwarten, sondern so, wie Gott es ihm bestimmt hat. Es ist der Leidensweg; diesen Weg muss auch der Jünger Jesu gehen, und zwar täglich. Das hat Jesus zu allen gesagt.“

 

Um Jesus nachzufolgen, muss man ihn zunächst kennenlernen. Der suchende Mensch, die gläubige Person, der zweifelnde Jünger werden seit Jahrtausenden vor die Frage gestellt: Wer ist Jesus für dich persönlich? Auf diese Frage Jesu antwortete Petrus: „Du bist Christus, der Messias Gottes.“ Die Jünger Jesu sahen in ihm den Gesandten, den Gesalbten, den Außerwählten, den Retter, der gekommen ist, um die Menschen zu erlösen. Was er ihnen gibt und womit er sie beschenkt, sind Freiheit, Liebe, Hochachtung, Vertrauen und Mut zum Leben, das nur dann verloren gehen wird, wenn der Mensch in sich verschlossen bleibt.

Offenheit, Bereitschaft zur Zusammenarbeit, neben dem eigenen Wohl auch das des anderen anzuvisieren und gestalten zu helfen, sind Wege in eine friedliche Zukunft der Menschen. Bislang scheint die egoistische Lebensweise zu überwiegen. Wir können es ändern, indem wir Christus nachfolgen – persönlich und international.

 

HvH: „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst.“

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