Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Das älteste säkulare Denkmal Schlesiens

Waldau (heute Ulesie) ist ein Dorf in der Nähe von Liegnitz. In der Ortschaft befindet sich das älteste säkulare Denkmal Schlesiens. Es ist die sog. Tränensäule (Kolumna Łez), die Georg III. von Brieg errichten ließ.


Georg III. war der älteste Sohn des Brieger Herzogs Johann Christian und dessen erster Frau Dorothea Sybille. Zwischen 1637–1639 war Georg III. Stadthalter von Brieg, danach bis 1653 war er in gemeinschaftlicher Regentschaft mit seinen Brüdern Ludwig und Christian Herzog von Brieg.

Georg III. war der älteste Sohn des Brieger Herzogs Johann Christian.
Quelle: Wikipedia

Nach der Erbteilung fiel Brieg an Georg III. Zwischen 1663-1664 war er außerdem Herzog von Liegnitz. Am 23. Februar 1638 heiratete Georg in Bernstadt Sophie Katharina, seine Großcousine. Aus dieser Ehe stammte Georgs einzige Tochter Dorothea Elisabeth. Sie wiederum heiratete am 13. Oktober 1663 Fürst Heinrich von Nassau-Dillenburg. Ein Jahr später verließ Dorothea Schlesien, um mit ihrem Ehemann in Dillenburg zu leben. Die Trauer ihres Vaters wegen dieses Umzugs muss groß gewesen sein. Noch im selben Jahr ließ er die Tränensäule errichten.

Die Tränensäule befand sich ursprünglich an der Einfahrt ins Dorf. Nach der Renovierung wurde der Obelisk im Zentrum des Dorfes aufgestellt.
Foto: MOs810/Wikipedia

Auf dem Obelisk befindet sich eine Inschrift in Latein, die die Passanten zur Nachdenklichkeit auffordert an dem Ort, an dem Dorothea Elisabeth Tränen wegen des Umzugs vergoss. Das Objekt wurde schon im 19. Jahrhundert als bedeutend eingestuft und auf den Landkarten eingetragen. 1858 wurde es vom Geschichts- und Altertumsverein für die Stadt und das Fürstentum Liegnitz erneuert. Der Verein trug unter anderem auch zur Rettung eines Portal an der heutigen ul. Piekarska in Liegnitz sowie des Liegnitzer Mietshauses „Haus zum Wachtelkorb“ mit dem historischen Sgraffito bei. Das größte Verdienst des Vereins und seines Vorsitzenden Richard Hahn war die Gründung des Niederschlesischen Museums im Jahr 1911. Leider sind seine Sammlungen komplett zerstört worden, nachdem die Rote Armee 1945 in Liegnitz einmarschiert ist.

Die Tränensäule befand sich ursprünglich an der Landstraße bei der Einfahrt ins Dorf. Nach der Renovierung wurde der Obelisk ins Zentrum des Dorfes aufgestellt. 1955 fanden die bis dato letzten Renovierungsarbeiten statt. Das Abbild der Säule befindet sich im Wappen der Gemeinde Arnsdorf (Miłkowice).

A. Durecka

 

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