Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ehrungen und schwierige Themen

Die Tworkauer Eiche war einer der Stars des Tags der Oberschlesier. Foto: Bernard Gaida.
Die Tworkauer Eiche war einer der Stars des Tags der Oberschlesier. Foto: Bernard Gaida.

Dass eine Delegation der in der Heimat verbliebenen deutschen Minderheit den traditionellen „Tag der Oberschlesier“, den die Landsmannschaft der Oberschlesier (LdO) veranstaltet hat, besucht, ist schon zum guten Brauch geworden. Besonders war er aber dieses Mal wegen zwei Auszeichnungen für Deutsche in Polen.

 

„Wir wollten dieses Mal zwei Personen mit unserer Oberschlesischen Ehrennadel ehren, wobei wir die Akzente unterschiedlich gesetzt haben“, erklärte der Sprecher der LdO Sebastian Wladarz kurz nach dem Ende der Veranstaltung. Mit der Ehrennadel belohnte man jeweils einen Aktivisten der deutschen Volksgruppe aus der Woiwodschaft Oppeln und einen aus der Woiwodschaft Schlesien. Für Verdienste im Bereich des Erhalts der schlesisch-deutschen Kultur wurde der Leiter der Gruppe Tworkauer Eiche Bruno Chrzibek ausgezeichnet (siehe Oberschlesische Stimme, Seite 2). Für besonderes Engagement im Rahmen der Förderung und Entwicklung des Verbandes der deutschen Gesellschaft, wurde hingegen Bernard Gaida geehrt.

 

Zeitgemäß widmete man den diesjährigen „Tag der Oberschlesier“ natürlich dem Jubiläum der deutsch-polnischen Nachbarschaft: „Wir hatten viele wichtige Reden, doch ihr gemeinsames Merkmal war das, womit ich eingeführt habe, also ein Zitat von Helmut Kohl, und zwar das wahre Versöhnung nur dann möglich ist, wenn wir die ganze Wahrheit aussprechen“, so Sebastian Wladarz. Zufrieden war der Veranstalter aber nicht nur von den politischen Akzenten, sondern auch vom Kulturprogramm. Im Rahmen der Veranstaltung wurde eine Heilige Messe gehalten und die Gruppe Tworkauer Eiche zeigte einen feierlichen Tanz zu Ehren ihres ausgezeichneten Leiters.

 

„Für Ihre großartige, weitestgehend ehrenamtlich geleistete Arbeit sei Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, ein herzliches Dankeschön ausgesprochen“, sagte der Bundesbeauftragte Harmut Koschyk und meinte damit sowohl die deutsche Minderheit in Oberschlesien wie auch die Mitglieder der Landsmannschaft in der Bundesrepublik. Doch auch schwierige Themen hat man während der Veranstaltung angesprochen: „Man hat gesehen, dass sich viele Menschen nicht bewusst sind, welche Folgen für die deutsche Minderheit zum Beispiel das Thema der Vergrößerung von Oppeln hat. Von daher war das im Bereich der Aufklärungsarbeit schon eine gute Sache“, sagte Sebastian Wladarz.

 

Der „Tag der Oberschlesier“ am 22. Oktober ging mit dem „Oberschlesischen Musikantenstadel“ zu Ende. Stargast war dieses Mal die Gruppe „Die Sillinger“.

 

Łukasz Biły

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