Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ein Lauf mit vielen Hürden

Vor 10 Jahren wurde die Johann-Wolfgang-von-Goethe Grundschule in Kandrzin-Cosel gegründet. Zum 10-jährigen Jubiläum bekam die Schule nun ihre Fahne verliehen. Aus diesem feierlichen Anlass kamen die Gründer der Schule, Vertreter der Organisationen der deutschen Minderheit und Freunde, um gemeinsam zu feiern.


Die Feierlichkeiten fanden in einem Zelt auf dem Sportplatz der Schule statt. „Schon bald werden hier an der Stelle des Zeltes Bauarbeiten für eine Sporthalle beginnen“, versicherte Sabina Nowosielska, die Präsidentin von Kandrzin-Cosel in ihrer Rede. Das Projekt für die Sporthalle ist bereits abgesegnet. Die geladenen Gäste sprachen ihre Glückwünsche aus und brachten Geschenke mit. Für die zukünftigen Sportstunden in der Sporthalle hatte der erste Direktor der Schule hat schon mal einen Fußball und einen Volleyball mitgebracht, die von den Schülern mit Freude angenommen wurden.

Zum 10-jährigen Jubiläum bekam die Schule nun eine Fahne verliehen.
Foto: Tina Wieczorek

Viele Hiebe

Rosemarie Kerner hatte sehr für die Entstehung der Schule sehr gekämpft. Schließlich führten ihre Bemühungen dazu, dass die zweisprachige Schule gegründet wurde. Bei der Eröffnungsrede sagte sie seinerzeit:

„Die dunklen Wolken sind verschwunden“. „Ich war so glücklich und dachte damals, dass jetzt alles gut wird. Da habe ich mich aber unglaublich getäuscht. Wir bekamen so viele Hiebe, aus verschiedenen Richtungen, darüber könnte man ein ganzes Buch schreiben. Und das machen wir auch. Wir sammeln schon Zeitzeugenaussagen zur Geschichte unserer Schule“,

sagt Rosemarie Kerner, Vizevorsitzende der Bildungsgesellschaft Cosel-Rogau. Von Anfang an ist auch Ewald Świentek mit der Schule verbunden. Als die Grundschule Nr. 13 in Cosel-Rogau geschlossen werden sollte, war Ewald Świentek im Stadtrat und hörte diese Nachricht. Mit seinen Freunden Bruno Kosak und Rosemarie Kerner kam er auf die Idee, die Schule zu übernehmen und als eine zweisprachige Schule zu leiten.

Von links: Joanna Rasch, Direktorin der Schule, Rosemarie Kerner, die Gründerin der Bildungsgesellschaft Cosel-Rogau und Vizemarschallin Zuzanna Donath-Kasiura bei den Jubiläums-Feierlichkeiten.
Foto: Manuela Leibig

„Drei Mal war im Stadtrat die Sitzung und wir sind jedes Mal gescheitert. Aber aufgegeben haben wir nicht, wir haben weitergekämpft. Wir waren auch im Gericht. Schließlich gründeten wir die Bildungsgesellschaft Cosel-Rogau, mit der wir die Schule anfangen konnten und sie bis heute betreuen“,

erinnert sich Ewald Świentek, Vizevorsitzender der Cosel-Rogau Bildungsgesellschaft.
Auch der Abgeordnete Ryszard Galla erinnert sich an die schweren Anfänge der Schule:

„Bei den Satzungseinträgen hatten sowohl der Bildungskurator als auch die Beamten der Stadt ihre Bemerkungen. Auch einige Eltern wollten nicht, dass die Kinder zweisprachigen Unterricht genießen und Deutsch als Muttersprache lernen. Es gab eine Reihe an Hindernissen, die es zu überwinden galt. Zum Glück, denn heute nach den 10 Jahren sehen wir, wie gut die Schule funktioniert“, so Ryszard Galla.

Die Schüler bereiteten zur Geburtstagsfeier ihrer Schule ein Theaterstück zu ihren Namenspatronen Johann Wolfgang von Goethe vor, indem sie Zitate und Gedichte Goethes mit aktueller Musik und modernen Tanzeinheiten verknüpften.
Foto: Tina Wieczorek

Wachsendes Ansehen

Momentan zählt die Schule 132 Schüler, also doppelt so viele wie bei der Gründung. Und das Interesse an der zweisprachigen Schule und dem zweisprachigen Kindergarten wächst:

„Nicht nur Kinder aus unserem Viertel besuchen die Schule. Außerhalb von Rogau kommen ca. 80 Kinder, die bei uns lernen“,

berichtet Joanna Rasch, die seit viereinhalb Jahren Direktorin der Vereinsschule in Colsel-Rogau ist.

„Als Vater habe ich festgestellt, dass viele Eltern ihre Kinder hier ab der 1. oder ab der 3. Klasse hinschicken möchten. Die Schule hat sich schon ein großes Ansehen unter den Eltern erkämpft“,

sagte Paweł Masełko, Landrat von Kandrzin-Cosel, in seiner Rede.

Vizemarschallin der Woiwodschaft Oppeln Zuzanna Donath-Kasiura und Vorsitzender der Wojewodschaftskommission für Bildung, Kultur und Sport, Hubert Kołodziej, überreichen der Schuldirektorin Joanna Rasch Blumen.
Foto: Tina Wieczorek

„In unserer Schule haben die Kinder fünf Stunden Deutsch als Minderheitensprache und dazu werden noch ausgewählte Fächer zweisprachig unterrichtet. Auch in unserem Kindergarten läuft alles zweisprachig“,

sagt Joanna Rasch und fügt hinzu:

Unsere Schülerinnen und Schüler nehmen gerne an verschiedenen Wettbewerben teil, auch an Theaterprojekten. Ich freue mich, dass sie sich heute so großartig auf der Bühne gezeigt haben. Für mich ist wichtig, dass die Absolventen unserer Schule nicht nur gut rechnen und schreiben können. Wir setzen verstärkt drauf, dass die sozialen Kompetenzen während der ganzen Schulzeit intensiv entwickelt werden“, so Joanna Rasch.

Manuela Leibig

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