Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Eine der wildesten Ecken des Oppagebirges

Über welche Gegend denkt man nach, wenn man eine Bergwanderung plant? Mit ziemlicher Sicherheit antworten nur die wenigsten auf diese Frage, indem sie die Umgebung von Leobschütz (Głubczyce) nennen. Dabei handelt es sich hier um eine Ecke mit interessanter Geschichte, die noch heute vieles zu bieten hat.


Unseren ersten Ausflug der Saison beginnen wir in Peterwitz (Pietrowice). Die Parkmöglichkeiten vor Ort sind sehr begrenzt, zur Wahl stehen eigentlich nur der Campingplatz zwischen Peterwitz und Mocker (Mokre-Kolonia) und die Umgebung der Pfarrkirche. Der Ort selbst bietet nur einige Erinnerungen an das 19. Jahrhundert – das Gotteshaus zum Heiligen Herzen Jesu mit Pfarrhaus, eine Kapelle, eine Mühle und einige Wohnhäuser. Hierher kommt man am einfachsten mit der Landesstraße 38 aus Leobschütz. Zwischen 1873 und 1945 konnte man noch mit dem Zug aus Jägerndorf (Krnov) und Leobschütz anreisen, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde jedoch die Bahnstrecke Richtung tschechische Grenze stillgelegt.

Zwischen Katzenberg und Taubenberg
Unsere Wanderung beginnen wir am Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr, wo wir nach dem gelben Wanderweg Ausschau halten sollten. Die Orientierung wird jedoch schwieriger als gewohnt, denn die gelben Zeichen sind nicht auf der ganzen Strecke erhalten. Es ist also empfehlenswert, eine gute Wanderapp im Handy oder auch eine traditionelle topographische Landkarte und Kompass dabei zu haben.

Peterwitz verlassen wir mit der Landstraße, die Richtung Komeise (Chomiąża) führt. Bevor wir jedoch die letzten Gebäude hinter uns lassen, biegen wir nicht links ab, sondern folgen geradeaus einem Feldweg. Dieser führt uns in wenigen Minuten nach oben, an den Rand eines mit Wald bewachsenen Hügels. Auf diese Weise sind wir nahe an den Gipfel des Katzenberges gekommen. Maximal führt uns der Wanderweg auf etwa 440 Meter Höhe, es geht also keine 70 Meter hinauf. Dieser Ort zeigt aber wie kaum ein anderer, dass kein hohes Gebirge nötig ist, um schöne Ausblicke zu genießen. Wenn man sich umdreht, kann man das Panorama von Jägerndorf bewundern, über dem die Spitze des Burgberges mit der Liechtensteinwarte in den Himmel ragt.

 

Von der Spitze des Katzenberges kann man das Panorama von Jägerndorf bewundern, über dem die Spitze des Burgberges mit der Liechtensteinwarte in den Himmel ragt.
Foto: Łukasz Malkusz

Angenehmer Spaziergang
Weiter wird der Weg relativ flach. Nach etwa 45 Minuten sollten wir nach rechts abbiegen, dann geht es fast eine Stunde lang geradeaus. Rechts sehen wir den sog. Zigeunerberg über dem Dorf Raden (Radynia), vor uns das durch Wälder bewachsene Massiv des Taubenberges. Es ist ein angenehmer und leichter Spaziergang, Probleme kann nur die Orientierung bereiten, denn die gelben Zeichen sind hier kaum sichtbar. Es ist eine der wildesten Ecken des Oppagebirges, was besonders jene Wanderer freuen sollte, die Ruhe und Kontakt mit der Natur suchen.

Ganz sicher, dass man auf den richtigen Weg ist, kann man erst sein, wenn man an eine Asphaltstraße gelangt, hinter der sich ein kleiner Parkplatz befindet. Dort angekommen, haben wir fast die Hälfte unserer Wanderung hinter uns. Holztische und Bänke sowie ein Feuerplatz, bieten die ideale Gelegenheit, sich kurz auszuruhen. Hier befinden wir uns nicht weit von der Spitze des Taubenberges. Mit etwa 460 Metern ist es der höchste Punkt unserer Wanderung. Den Gipfel selbst werden wir jedoch nicht besteigen, uns erwartet dafür eine Reise in die Vergangenheit.

Fortsetzung folgt.
Łukasz Malkusz

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