Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Eine „glückliche“ Ruine

Das Schloss der Familie Hatzfeld in Trachtenberg (Żmigród, powiat trzebnicki) ist heute eine Ruine. Sie wurde aber inzwischen vor weiterem Verfall gesichert, gesäubert und teilweise renoviert. Das „Schloss“ kann man daher besichtigen ohne Angst haben zu müssen, dass einem etwas auf den Kopf fällt. Auch ein Spaziergang durch den Park lohnt sich.

Trachtenberg wurde erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. Bereits 1241 befand sich hier eine Wasserburg. 1375 wurden die Ländereien von den Oelser Fürsten gekauft. Als 1492 der letzte Vertreter, Konrad X. der junge Weiße starb, ging das Land an den tschechischen König Władysław Jagiellończyk über. Dieser wiederum hat Trachtenberg an seinen deutschen Lehnsherren Sigismund von Kurzbach übergeben. Sein Nachkomme Wilhelm von Kurzbach war es, der im Jahr 1560 den Bau eines hohen Turmes aus Steinen und Ziegelsteinen angeordnet hat. Über 30 Jahre später kaufte Ulrich von Schaffgotsch den Sitz der Kurzbacher.

1945 wurde das Schloss von den Rotarmisten zerstört und danach nie wieder aufgebaut. Als Ruine wurde es allerdings gesichert.
Foto: Sławomir Milejski

Der Ausbau
Das Gebäude wurde während des 30-jährigen Krieges zerstört. Erst als Melchior von Hatzfeld Besitzer von Trachtenberg wurde, hat man anstelle der zerstörten Burg ein barockes Schloss gebaut. Dieses, allerdings in Form einer Ruine, steht bis heute. Älter dagegen ist der Turm, der noch Teil der alten Burg war. Am Schloss hat Hatzfeld eine Kapelle bauen lassen. Das Schloss wurde im 18. Jahrhundert dann noch zweimal modernisiert. Zwischen 1706 und1708 wurde zunächst ein weiteres Stockwerk und in den Jahren 1762-1765, nach einem Plan von Carl Gotthard Langhans, der Ostflügel angebaut. Bedeutende Gäste besuchten das Schloss. Im Jahr 1813 weilten hier Zar Alexander I. und der preußische König Friedrich Wilhelm II.

Das Happyend
1945 wurde das Schloss von den Rotarmisten zerstört und danach nie wieder aufgebaut. In den 60er Jahren wurde der Turm renoviert, weil sich dort Wohnungen befanden. Doch erst 2006 hat man sich der Ruine wirklich angenommen. Aus europäischen Mitteln wurden Gelder für die Modernisierung der Parkanlage, die Renovierung des Turmes und die Restaurierung der Ruine rekrutiert. Heute befinden sich im Kellergeschoss der Ruine ein Klub und ein Restaurant. An die Befestigungen der Mauern wurden begehbare Gerüste angebracht. Auch der Turm wurde mittlerweile für Besucher geöffnet. Von oben kann man das ganze Gelände bewundern.

Anna Durecka

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