Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Einfach sehr gelungen“

Daria Leduck ist die Initiatorin der dreiteiligen Comic-Reihe. Von September 2017 bis Ende August 2020 war sie ifa-Kulturmanagerin bei der DSKG in Breslau.

Zunächst: Wie sind Sie auf die Idee gekommen eine Comic-Reihe herauszugeben? Warum – Comics?

Die Idee entstand, wie so oft, aus Gesprächen mit anderen. Wir hatten bereits ein großes Bildungsprojekt für Schüler zur Geschichte der Raumfahrt in Breslau durchgeführt. Es ging dabei darum, zu vermitteln, dass die früher deutsche Stadt Breslau eine Wiege der Raumfahrt in Europa gewesen war. Dann kam uns die Idee, daraus ein Projekt für Schüler in ganz Schlesien zu entwickeln. Wir entschieden uns für das Format des Comics, weil es für die Zielgruppe der Jugendlichen am attraktivsten ist.

Was war für Sie die größte Herausforderung bei der Umsetzung des Buchprojekts?

Die größte Herausforderung war für uns alle, diese Comic-Reihe in all ihren Schritten zu planen: Aufbau, Format, Layout, Druck, Kosten, die Koordination der Zeichner und Autoren und so weiter. Keiner von uns hatte vorher je einen Comic produziert. Da die Zielgruppe polnische Schüler sind, kamen noch Übersetzungen, Didaktisierungen und pädagogische Überlegungen dazu.

 

Daria Leduck
Foto: Jörg Müller

 

Was gefällt Ihnen besonders gut an dem Projekt? Welche künstlerische Arbeit finden Sie besonders gelungen? Und warum?

Der Comic zum Breslauer Verein für Raumfahrt gefällt mir ganz besonders. Die Geschichte, die der Berliner Autor Wolf Kampmann recherchiert und für den Comic fiktionalisiert hat, ist einfach sehr gelungen. Aber auch ästhetisch ist dieser Comic wunderbar. Die Berliner Comic-Zeichnerin Bea Davis, die den Comic gezeichnet hat, hat einfach großartige Arbeit geleistet.

 

Was hat Sie bei der Recherche zu den Persönlichkeiten eventuell besonders überrascht?

Überrascht hat mich, dass in Breslau einst die deutsche Avantgarde der Raumfahrt zu Hause war. Oder dass die Breslauer Raumfahrtpioniere für einen Film von Fritz Lang den Countdown erfunden haben – der dann wiederum, wie wir alle wissen, bei echten Raketenstarts eingesetzt wurde.

 

Inwiefern haben die Bücher Ihr Schlesienbild noch einmal verändert?

Mir ist klar geworden, dass in Schlesien, dieser Peripherie des damaligen Deutschlands, sehr viel los war. Hier lebten sehr originelle Menschen und es trugen sich lauter kuriose Geschichten zu.

 

Gibt es eventuell eine schlesische Persönlichkeit, die für weitere Bände in Frage käme?

Die Comic-Hefte befassen sich mit dem deutsch-jüdischen Kulturerbe in Schlesien. Weitere Bände könnten das “polnische Schlesien” vor und nach 1945 unter die Lupe nehmen. Denn auch unter den Polen in Schlesien gab es jede Menge herausragender Persönlichkeiten, deren Geschichte man erzählen könnte.

 

Das Gespräch führte Leon Schwarzenberg

 

Mehr zu den Comics lesen Sie hier:

”Wir trauen das den Jugendlichen zu.“

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