Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Einst Märchenschloss, heute Ruine wie aus dem Horror

Einst war es das größte Renaissance-Schloss in Niederschlesien. Heute ist von dem damaligen Glanz nichts mehr übrig. Nur ein Teil des prächtigen Schlosses mit den vielen Dachgipfeln ist erhalten geblieben. Und das, was blieb, ist in schlechtem Zustand. Das Schloss in Dieban (Dziewin), Kreis Lüben (Lubin), hat düstere Aussichten.

 

Schriftlich wurde die Ortschaft Dieban, damals als Devin, erstmals 1218 erwähnt. Es war Eigentum der schlesischen Piasten, die sich hier ein befestigtes Jagdschloss gebaut hatten. Im Jahr 1287 verkaufte Herzog Heinrich III. die Güter an Otto von Zedlitz. Später war das Dorf im Besitz der Herren von Talkenberg und Welkersdorf. Um das Jahr 1480 wurde das Jagdschloss geschleift, das letzte Mal wird es 1508 schriftlich erwähnt.

 

Über 100 Jahre

Danach wurde wohl anstelle des Jagdschlosses ein zeitgemäßer Wohnsitz errichtet. Es war ein Haus mit einem L-förmigen Grundriss. Später wurde an das Hauptgebäude eine dreiflügelige Anlage hinzugefügt. Um das Jahr 1700 erfolgte dann der Anbau eines Ostflügels. Die Umgestaltung im Neorenaissance-Stil wurde von 1860 bis 1881 unternommen. Die Umgestaltung haben die damaligen Besitzer veranlasst, die Familie von Schweinitz. Im Besitz derer von Schweinitz blieb das Schloss über 100 Jahre. Denn schon 1830 wurde Hans Julius von Schweinitz als der Herr über Dieban erwähnt. Der letzte Eigentümer des Schlosses war vor dem Zweiten Weltkrieg Erich von Schweinitz und Krain. Seine Ländereien umfassten damals 843 Hektar, davon hatte allein der Schlossgarten eine Fläche von 9 Hektar. Es befanden sich in Dieban auch 11 Teiche.

 

Heute bietet das Schloss einen traurigen Anblick.
Foto: Wikipedia

 

Traurige Erinnerung

Nach Kriegsende 1945 fiel die Region an Polen. Das Schloss wurde 1945 geplündert, die Innenausstattung zerstört und gestohlen. Nach der Verstaatlichung wurde es als Wohnhaus für PGR-Arbeiter genutzt. Die Schlossruine ist seit fast 30 Jahren in Privatbesitz. Renovierungsarbeiten wurden in dieser Zeit nicht vorgenommen. Von den 11 ursprünglichen Dachgipfeln gibt es kaum noch einen, der steht. Der Großteil des Daches ist in sich zusammengefallen.

An die guten Zeiten erinnert nur noch das erhaltene Hauptportal über der Eingangstür mit den Wappen der ehemaligen Besitzer: derer von Kanitz, von Niebelschütz, von Glaubitz und von Kreckwitz.

Anna Durecka

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