Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Es geht wieder um Emissionen

Dem deutschen Konzern Mercedes-Benz wird vorgeworfen, seine Fahrzeuge mit der Behauptung beworben zu haben, sie könnten die Stickoxidemissionen um 90 Prozent reduzieren. Mercedes-Benz soll in Südkorea wegen falscher Abgaswerte eine Strafe von 20,2 Milliarden Won, umgerechnet 14,7 Millionen Euro, zahlen.

Die koreanische Wettbewerbsbehörde FTC hat den deutschen Hersteller beschuldigt, eine verbotene Abgasreinigungssoftware in seinen Fahrzeugen zu installieren. Nach Ansicht der Behörde entsprechen die Stickoxidemissionen nicht den geltenden Normen. Die koreanische Wettbewerbsbehörde hat daher die Mercedes-Benz AG und Mercedes-Benz Korea aufgefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Falsche Angaben in der Werbung

Der deutsche Automobilhersteller hat seinerseits erklärt, dass er mit den Behörden zusammenarbeiten und ihnen seinen Standpunkt darlegen werde . Mercedes-Benz wollte sich jedoch nicht weiter zu diesem Thema äußern. Nach Angaben der koreanischen Wettbewerbsbehörde wird dem deutschen Hersteller vorgeworfen, seine Fahrzeuge fälschlicherweise mit der Behauptung beworben zu haben, sie könnten die Stickoxidemissionen um 90 Prozent reduzieren. Mercedes-Benz hat von April 2012 bis November 2018 damit geworben. 15 Dieselmodelle waren betroffen. Dabei handelt es sich um Systeme für die so genannte selektive katalytische Reduktion SCR, also eine Technologie zur Reduzierung von Partikeln und Stickoxiden in den Abgasen. Allerdings verschlechterten sich die Emissionsparameter nach 30 Minuten normaler Fahrt erheblich. Infolgedessen stießen die Fahrzeuge bis zu 14 Mal mehr Stickoxide aus als nach südkoreanischen Normen zulässig.

Wird Mercedes Südkorea 14,7 Millionen Euro Strafe zahlen?
Foto: 222.bw24.de

Nicht die erste Strafe

Die koreanische Wettbewerbsbehörde hat die Behauptung des Automobilherstellers zurückgewiesen, dass die von ihm angekündigte Reduzierung der Stickoxidemissionen um 90 Prozent nur eine umgangssprachliche Phrase der Industrie und der Wissenschaftler sei. Vor zwei Jahren verhängte das südkoreanische Umweltministerium gegen den Autobauer aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart, damals noch unter dem Namen Daimler, ein Bußgeld in Höhe von 77,6 Milliarden Won wegen des Einbaus einer verbotenen Abgassoftware in Dieselfahrzeuge. Das Unternehmen kündigte daraufhin an, dass es gegen die Entscheidung Berufung einlegen werde. Das Verfahren betraf Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 6b, deren Produktion spätestens Mitte 2018 eingestellt wurde. Hinzu kommt, dass die Daimler AG seit dem 1. Februar 2022 unter dem neuen Namen Mercedes-Benz Group AG firmiert.

Johann Engel

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