Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Es gibt noch so viel zu entdecken!“

In den DFKs laufen derzeit Wahlen, in denen auch neue DFK-Vorsitzende bestimmt werden. In den kommenden Ausgaben werden wir die neuen und alten DFK-Chefinnen und DFK-Chefs fragen, weshalb sie sich entschlossen haben, das Amt zu übernehmen und was diese Arbeit für sie bedeutet. Diesmal stellt sich Brygida Labisz, die neue und alte Chefin des DFK Deschowitz vor.


Die deutsche Minderheit gehört schon seit über 30 Jahren zu meinem Leben. Ich habe mich von Anfang an engagiert, erst in Oleschka und dann, als ich nach Deschowitz kam, auch in Deschowitz. Ich bin unglaublich gerne sozial tätig. Das liegt mir einfach am Herzen, ich habe das im Blut. Etwas für andere und mit anderen zu machen, das ist die größte Freude für mich. Deswegen bin ich auch DFK-Vorsitzende geworden. Ich wollte diesmal eigentlich schon abtreten, andere wirken lassen. Aber die Leute haben mich dann wieder gebeten, dass ich das nicht tun soll, dass ich sie weiter anführen soll. Was sollte ich also machen? Ich habe „Ja“ gesagt.

Brygida Labisz. Foto: DFK Deschowitz

Die Wahrheit ist auch, es gibt nur wenig, was mich wirklich stoppen kann. Auch Krankheit nicht. Irgendwie finde ich immer die Energie und denke mir: Das haben wir noch nicht probiert, das könnte man noch machen, da waren wir noch nicht! Zu Hause sitzen und ausruhen, das kommt für mich gar nicht in Frage. Das brauche ich einfach nicht. Ich mag den Kontakt mit anderen Menschen, die Nähe, den Austausch. Jetzt ist bei uns der Seniorenklub zu Ende gegangen, weil das Projekt ausgelaufen ist. Aber ich habe meinen Senioren versprochen, dass ich das auch umsonst, ehrenamtlich weiter fortsetzten werde. Weil das einfach für diese Menschen unglaublich wichtig ist. Sie wollen sich treffen, sie wollen raus aus dem Haus. Und wir kochen hier immer etwas Leckeres zusammen, haben Spaß, unterhalten uns. Ich kann sie nicht einfach im Stich lassen. Ich mag es zu helfen. Ich engagiere mich auch bei der Wohltätigkeitsgesellschaft, wir arbeiten mit der Lebensmittelbank zusammen, helfen Bedürftigen. Das bereitet mit große Freude.

Sehr stolz bin ich auch auf unsere Musikschule. Ich wollte so etwas schon machen, als ich noch Ratsmitglied war. Doch damals hat es nicht geklappt. Dann dachte ich: Vielleicht schaffen wir das innerhalb des DFKs. Wir haben dann auch Geld aus dem Bürgerhaushalt des Marschallamtes bekommen und konnten Instrumente kaufen. Die Kinder brauchen nicht ihre eigenen mitzubringen. Wir haben jetzt mehrere Musikklassen und 108 Kinder lernen bei uns, ein Instrument zu spielen. Das freut mich sehr.

Wenn die Menschen glücklich sind mit dem, was wir hier im Seniorenklub und im DFK machen, dann bin ich auch glücklich. Und wir denken uns alles gemeinsam aus, wir gucken im Internet, wohin könnte man noch fahren, weil alle Ausflüge sehr mögen. Zum Beispiel waren wir noch nicht auf Schloss Fürstenstein, das ist unser nächstes Reiseziel, wenn es wärmer wird. Es gibt noch so viel zu entdecken, so viel zu tun. So viel, worauf man sich noch freuen kann!

Not.: Adur

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