Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Glatz: Aufs Dach des Warthagebirges, Teil II




Vor einer Woche begann unsere Wanderung auf die höchste Spitze des Warthagebirges. Es ging von der Festung Glatz durch Hügel im Tal der Glatzer Neiße in die Richtung der Glatsenkoppe. Nun betreten wir das Gebiet der eigentlichen Gebirgskette.



Die erste Spitze des eigentlichen Warthagebirges ist der Jachelberg. Bevor der Anstieg erst richtig beginnt, sehen wir eine Berghütte. Es handelt sich um die ehemalige Schneiderbaude. Diese wurde von den Eigentümern des nicht weit entfernten Dorfes Josephstal (Józefów) gebaut – und wurde bis 1945 sehr oft von den Einwohnern von Glatz (Kłodzko) besucht. Heute dient das Gebäude als Gasthaus im Privatbesitz. Gleich nebenan befinden sich ein Aussichtspunkt, der Panoramen des Südteils des Glatzer Kessels, des Reichensteiner Gebirges und des Glatze Schneeberges bietet. Die Spitze des Jachelberges ist etwa 100 Meter höher, die gelben Zeichen führen uns innerhalb von etwa 30 Minuten dorthin.

Eine Ansicht auf das Ziel unserer Wanderung: das Warthagebirge mit der Glatsenkoppe. Rechts im Hintergrund ist das Reichensteiner Gebirge zu sehen.
Foto: Łukasz Malkusz

Zum höchsten Gipfel?

Von hieraus geht die Wanderung im 30-Minuten-Takt weiter. Jede halbe Stunde steigen wir nämlich einige Meter nach unten, dann auf den nächsten Gipfel. Das Ganze wiederholt sich drei Mal. Auf diese Weise besteigen wir erst den Überschaarberg (573 Meter), danach den Tannenberg (658 Meter) und letztendlich die Glatsenkoppe (765 Meter). Die gelben Zeichen führen uns an Waldwegen entlang, und die Höhenunterschiede lassen sich spüren. Besonders vor den zwei letzten Bergen gibt es besonders steile Teilstücke. Alle drei Gipfel sind durch Wald bewachsen und waren jahrhundertelang nicht besonders populär. Auch die höchste Glatsenkoppe wurde nur auf Durchmarsch bewandert, denn als Ziel und höchster Berg der Umgebung galt lange der Spitzberg. In den letzten Jahrzehnten wurde aber der Vorrang der Glatsenkoppe anerkannt. 2020 wurde hier ein 35 Meter hoher Turm erbaut, der wundervolle Ausblicke auf die Mittel- und Ostsudeten bietet. Kurz darauf wurden neue Messungen vorgenommen. Es stellte sich heraus, dass der etwas weiter gelegene Breitberg mit 766 Metern doch das Rennen für sich entschieden hat und näher am Himmel ist. Die Glatsenkoppe bleibt gleichwohl bekannter mit dem Turm und Wanderwegen.

Besuch bei der Konkurrenz
Wir besuchen jedoch auch die eigentliche Nummer eins. Der gelbe Wanderweg endet zwar kurz hinter dem Aussichtsturm, spaziert man aber weiter geradeaus, ist man ohne Mühe in zehn Minuten auf dem Breitberg. Nun kann man wirklich sicher sein, dass man das Dach des Warthagebirges bestiegen hat.

Die gelben Zeichen würden uns zwar innerhalb von 2,5 Stunden zurück nach Glatz führen, wir empfehlen aber, noch andere Ecken zu erkunden. Dafür folgen wir jetzt der blauen Wanderroute. Es ist ein Spiegelbild unseres Anstiegs, nur diesmal geht es erst immer ganz kurz nach oben, und dann sehr bemerkbar runter. Dies wiederholen wir drei Mal, indem wir jede Viertelstunde an einem anderem Gipfel vorbeigehen: der Hirschkoppe (754 Meter), dem Burggrabenberg (734 Meter) und dem Passberg (616 Meter). Auf diese Weise kommen wir innerhalb von etwa 50 Minuten auf dem Neudecker Pass an. Besonders der letzte Teil hat es in sich, denn innerhalb von zehn Minuten geht es über 120 Meter nach unten.

Direkt nach Glatz führt von hier kein Wanderweg zurück. Am Neudecker Pass selbst halten jedoch immer wieder Busse, und 400 Meter weiter befindet sich eine weitere Bushaltestelle. Wenn wir dort ankommen, haben wir unsere Wanderung hinter uns. Innerhalb von etwa vier Stunden sind es 12 Kilometer geworden. 650 Meter Höhenunterschied machen da auf ersten Blick keinen imposanten Eindruck, aber viele steile Anstiege machen daraus einen der anstrengendsten Ausflüge des Jahres.

Łukasz Malkusz

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