Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Hand in Hand

Die Landsmannschaft Ostpreußen und die deutsche Minderheiten gehen Hand in Hand. Dies zeigte sich zuletzt beim Jahrestreffen der Landsmannschaft, das vom 13. bis zum 14. Mai in Neuss (Nordrhein-Westfalen) stattfand.

 

„Es hat sich gelohnt so viele Stunden hierher zu fahren“, sagte der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren Henryk Hoch während seiner Rede. Zu solchen Worten hatte er allerlei Grund, denn der Dachverband der Deutschen Minderheit in Ostpreußen, den er vertritt, hat schon seit Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft. Gemeinsame Projekte und gegenseitige Unterstützung auf verschiedenen Ebenen prägen die gegenseitigen Beziehungen, die woanders in Polen ihresgleichen suchen.

 

Vertriebenengedenktag

 

Damit diese fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Landsmannschaft und der Deutschen Minderheit bestehen bleibt, braucht der Verein aber auch andere Partner als nur die Deutschen in Polen. Diesbezüglich dankte der Vorsitzende Stephan Grigat dem Bund und insbesondere dem Freistaat Bayern für die Unterstützung der Projektarbeit. Zufrieden zeigte er sich auch gegenüber der allgemeinen Einstellung der Bundesrepublik zur Landsmannschaft: „Die in der letzten Zeit wieder empathische und unterstützende Politik der Bundesregierung macht sich vor allem in der Einführung des Vertriebenengedenktages oder an einer fühlbar verbesserten Zusammenarbeit der politischen Entscheidungsebenen mit der Landsmannschaft und dem Bund der Vertriebenen fest“, meint Grigat.

 

Verfehlte Bildungspolitik

 

Der Vorsitzende unterstrich jedoch, dass zwar „etliche Länder Deutschlands die Landsmannschaft ebenfalls fördern“, jedoch tun dies „nicht alle von ihnen“. Des Weiteren sei beispielsweise das Schicksal der ehemaligen deutschen Ostgebiete in den Schulen zu wenig thematisiert. Dass das angesprochene Wissen verloren gehen könnte, darum sorgt sich auch die Landsmannschaft selber. Grigat appellierte an die Versammelten in Neuss, vor allem den Opfern von Flucht und Vertreibung zu gedenken und nannte dies als eines der Hauptziele des Treffens.

 

Buntes Kulturprogramm

 

Aber nicht nur für Reden wurde das Jahrestreffen genutzt. In dessen Rahmen ehrte man ebenfalls verdiente Aktivisten wie etwa Jürgen Zauner, den langjährigen Vorsitzenden und nunmehrigen Ehrenvorsitzenden des LO-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen.

 

Im dritten Teil widmete man sich dem Kulturprogramm. Auch hier gab es Akzente der Deutschen in Polen. Großen Applaus erntete etwa die Tanzgruppe „Saga“ aus Bartenstein. Zum Schluss konnten sich die Anwesenden auch an Musik mit dem Leitfaden „Reise nach Ostpreußen“ erfreuen.

 

Außer den Mitgliedern der Landsmannschaft und Vertretern der Deutschen Minderheit waren auch Vertreter der lokalen Politik anwesend. Zu nennen ist hier etwa der Bürgermeister von Neuss, Reiner Breuer (SPD).

 

Łukasz Biły

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