Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Junge Bayern im Dialog

Eine Delegation junger Führungskräfte aus Bayern besuchte Ende Mai Oppeln. Im Rahmen des Dialogprogramms „Polen und Deutschland aus der Perspektive der jungen Generation“ der Hanns-Seidel-Stiftung trafen sich die jungen Menschen mit lokalen Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft.

Das Dialogprogramm richtete sich an junge engagierte Menschen, die aktiv für ihre lokale Bevölkerung in Bayern tätig sind: ob als Stadt- und Gemeinderatsmitglieder, Studierende, Stipendiaten der Hanns-Seidel-Stiftung oder Projektleiter. Die Gruppe wollte sich mehr mit den deutsch-polnischen Beziehungen und der Beteiligung junger Menschen für lokale Angelegenheiten und Politik befassen.

 

Deutsche Minderheit

Auch die deutsche Minderheit interessierte die Bayern. Neben Treffen mit dem Abgeordneten Ryszard Galla oder dem Direktor des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit Lucjan Dzumla, stellte ihnen VDG-Chef und Vorsitzender des Oppelner Sejmiks Rafał Bartek die Rolle der Minderheit in der Woiwodschaft Oppeln vor. Die Deutschen spielten bei den letzten Wahlen eine wichtige Rolle bei der Koalitionsbildung im Sejmik und auch die Kenntnis der deutschen Sprache unter der Bevölkerung sei sehr attraktiv für Investoren aus Deutschland, so Bartek.

 

Die jungen Bayern trafen sich u.a. mit dem Vorsitzenden des Oppelner Sejmiks Rafał Bartek.
Foto: Andrea Polański

 

Dr Markus Ehm, Leiter des Regionalprojekts Mitteleuropa der Hanns-Seidel-Stiftung, sagt, das Thema der Deutschen in Polen war für viele neu, aber genau deswegen stieß es auf großes Interesse. „Was wir heute auch besonders gemerkt haben, ist dass es ja noch einen großen Unterschied gibt zwischen der deutschen Minderheit und den Schlesiern. Also dass betrifft Menschen in einem Gebiet, einem relativ kleinen Gebiet, aber wir würden aus der deutschen Sicht nicht darauf kommen, dass es eben neben der deutschen Minderheit hier, auch noch eine starke regionale schlesische Identität gibt. Dies war sehr interessant zu erfahren für unsere Gruppe“, sagt Markus Ehm.

 

Bei der Debatte ging es um Themen, die die jungen Menschen bewegen. Foto: Andrea Polański

 

Austausch mit polnischer Jugend

Zur Krönung des Programms in Oppeln fand im Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln eine Podiumsdiskussion mit Vertretern des Jugendforums der Selbstverwaltung der Woiwodschaft Oppeln und der Gäste aus Bayern statt. Auf der Agenda standen Fragen rund um die gegenseitige Wahrnehmung der Jugendlichen beider Länder, aber auch die Probleme der jungen Generation auf beiden Seiten der Neiße und Oder. Severin Hirmer (CSU), Mitglied des Gemeinderates Weiherhammer, vertrat die deutsche Perspektive. Für die die polnische Jugend sprach Tobiasz Gajda, Sekretär der Bürgerplattform (PO) in Oppeln, und wiederum Konrad Müller, Assistent des Abgeordneten Ryszard Galla, stellte die Sicht der jungen Deutschen in Polen dar.

 

Severin Hirmer (2.v.l.), Mitglied des Gemeinderates Weiherhammer, vertrat die deutsche Perspektive. Für die die polnische Jugend sprach Tobiasz Gajda (3.v.l.), Sekretär der Bürgerplattform (PO) in Oppeln, und wiederum Konrad Müller (4.v.l.), Assistent des Abgeordneten Ryszard Galla, stellte die Sicht der jungen Deutschen in Polen dar.
Foto: Andrea Polański

 

„Für uns stehen die jungen Menschen im Mittelpunkt der Arbeit und wir möchten sie für den Austausch begeistern,“ so Markus Ehm. „Wir wollen durch dass Dialogprogramm in ihnen ein Interesse wecken und den Weg dafür bereiten, dass sie aus sich selbst den Austausch vertiefen wollen“, fügt er hinzu.

Die Podiumsdiskussion mit anschließender Debatte war eine gute Gelegenheit um über Themen zu sprechen, die die junge Generation heutzutage beschäftigen. Die in Polen anstehenden Wahlen und die politischen Stimmungen unter den jungen Menschen, Radikalisierung, Inflation, Klima, der demografischer Wandel, die sinkende Lebensqualität – die Themen hatten kein Ende. Das Treffen war für die Teilnehmenden eine Chance die andere Perspektive kennenzulernen, die gegenseitige Verständnis zu vertiefen und gemeinsam einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Nachdem die Gruppe Eindrücke in Oppeln gesammelt hat, ging es für sie weiter nach Krakau, wo sie u.a. mehr zu den polnisch-jüdischen Beziehungen, der polnischen Außenpolitik und dem Parteiensystem erfahren haben.

Andrea Polański

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