Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Keiner will Chef werden?

Leider gab es bei der Wahl im Verein der deutschen Minderheit in Lötzen keinen Kampf um die Posten. Niemand ist an der Macht interessiert, denn Macht bedeutet mehr Arbeit.


Die Jahresversammlung des Vereins der deutschen Minderheit in Lötzen fand am 18. März statt, diesmal nicht nur zur Berichterstattung, sondern auch ob der Vorstandswahl. Es waren mehr als 30 Personen erschienen, die aktivsten in der Organisation. Wie im Protokoll vorgesehen, berichtete der Vorstand zunächst über die Aktivitäten der Organisation im vergangenen Jahr 2022. Was ist also im Leben des Vereins geschehen?

Die Vorsitzende Barbara Rużewicz wurde für ihre Verdienste mit der „Goldenen Ehrennadel“ der Landsmannschaft Ostpreußen ausgezeichnet. Während der Sommersaison organisierte der Verein Treffen mit bundesdeutschen Landsleuten und veranstaltete auf deren Wunsch für einige von ihnen Ausflüge, wie z. B. eine Bootsfahrt auf den masurischen Seen. Mitglieder des Vereins nahmen an den „Masurischen Gesprächen“ in Sorquitten teil, die von der befreundeten Organisation „Freunde Masurens“ aus Deutschland organisiert wurden und veranstalteten unter anderem ein Adventstreffen. Der Chor der „Stimme der Heimat“ gab mehrere Konzerte, u. a. anlässlich des Tages der Deutschen Einheit und des 50-jährigen Priesterjubiläums von Pastor Tegler, Mitglied der „Freunde Masurens“ und früher Pastor in einer masurischen lutherischen Gemeinde.

Bei der Wahl im Verein der deutschen Minderheit in Lötzen gab es keinen Kampf um die Posten.
Foto: Waldemar Albowicz

Der Moment, auf den sich die Teilnehmer des Treffens am meisten gefreut hatten, war die Wahl der neuen Vereinsleitung. Wie sich allerdings herausstellte, gab es niemanden, der bereit war, in der Vereinigung einen Posten zu übernehmen. Die Versammelten beredeten den Vorstand stattdessen intensiv zu bleiben. In Ermangelung von Nachfolgern beschloss die Vorsitzende Barbara Rużewicz, trotz früherer Zusicherungen, dass sie ihr Amt nach den vielen Amtszeiten niederlegen würde, zu bleiben. Folglich erklärten sich auch die anderen Vorstandsmitglieder bereit, ihre Ämter weiterzuführen.

„Jeder weiß, dass ein Amt im Vorstand mit Verantwortung verbunden ist. Dass diese zusätzliche Arbeit aber auch ein gewisses Prestige im Umfeld mit sich bringt, ist nicht jedem klar. Doch nichts im Leben ist umsonst, und Prestige und Anerkennung muss man sich ebenfalls verdienen. Und die Genugtuung, in der Lötzener Gemeinschaft anerkannt zu sein, ist die Mühe wert“, sagt Waldemar Albowicz, stellvertretender Vorsitzender des Vereins.

Was sind also die Pläne des neuen und alten Vorstands für dieses Jahr?

„Wir haben vor, mehrere Projekte zu organisieren, aber wir haben noch keine Bestätigung, ob wir dafür eine Finanzierung erhalten werden. Daher möchte ich nur ein Projekt nennen: einen deutsch-polnischen Sprach- und Integrationsworkshop in Pierkunowen. Es handelt sich um ein Treffen von Menschen aus Polen und Deutschland, bei dem die Teilnehmer Polnisch und Deutsch in genügendem Maße lernen sollen, um das jeweils andere Land besuchen und dabei durch gegenseitige Kontakten etwas über die sprachlichen und kulturellen Zusammenhänge erfahren zu können. Wir hoffen, dass dieser Workshop zu dauerhaften Freundschaften führen wird“, so Waldemar Albowicz.

Darüber hinaus plant der Verein unter anderem eine weitere Kreuzfahrt auf den masurischen Seen, diesmal nach Angerburg und die Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 650-Jahrfeier von Warpuhnen im Juni.

lek

Vorstand des Vereins der deutschen Minderheit in Lötzen

Barbara Rużewicz: Vorsitzende
Waldemar Albowicz: stellvertretender Vorsitzender
Elżbieta Kozłowska: Schatzmeisterin
Helena Dobrowolska: Sekretärin
Bożena Tomaszewicz: Mitglied

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