Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Kormorane bedrohen Fische

Die Fischer im deutschen Bundesland Brandenburg an der deutsch-polnischen Grenze beklagen, dass es für sie immer schwieriger wird, die Nachfrage nach Fisch zu befriedigen. Vor allem Zander sind Mangelware, woran nicht zuletzt die Kormorane schuld sind, die einen großen Teil der Fänge der Fischer fressen.


In Brandenburg gibt es immer mehr dieser gefräßigen Vögel, da in letzter Zeit eine große Population aus Mecklenburg-Vorpommern und aus Westpolen zugewandert ist. Laut Lars Dettmann, Präsident des Landesfischereiverbandes, stagniert der Zanderfang, und es gibt viel weniger Hechte und Aale. Die Kormorane sind jedoch nicht die einzige Sorge der Fischer im deutsch-polnischen Grenzgebiet.

Die Fischer in Brandenburg beklagen den Mangel an Zander, der eine Delikatesse für Kormorane ist.
Foto: Christoph Neumüller/Wikipedia

Lars Dettmann beklagt sich auch über den Mangel an Nachwuchsfischern. Zum ersten Mal überhaupt hat in diesem Jahr kein einziger Lehrling den Beruf ergriffen. In Brandenburg gibt es derzeit 140 Fischereibetriebe; laut Lars Dettmann hat sich die Zahl der Fänge seit 1990 mehr als halbiert. Erschwert wird die Situation auch durch die anhaltende Dürre und die dramatisch niedrigen Wasserstände. Wie das Portal rbb24 berichtet, ist die Situation an der Oder besonders dramatisch, wo die Lebensräume des Nationalparks Unteres Odertal bedroht sind. Laut Dirk Treichel, dem Leiter des Parks, haben Messungen ein „extremes Wasserdefizit“ ergeben. Dirk Treichel kritisierte erneut die Arbeit der polnischen Seite am Oderausbau und warnte vor negativen Auswirkungen auf den Park. Seiner Meinung nach werden die Bauarbeiten das Flussprofil verengen und die Oder tiefer machen. Dies wird dazu führen, dass sowohl die Auen als auch die umliegenden Wälder stark verändert werden. Arten, die mit der Trockenheit zurechtkommen, werden sich ausbreiten, während andere Lebensräume verschwinden könnten.

K. Ś.

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