Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Mischung aus Neobarock und Neorenaissance

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde in Schlanz (Krzyżowice, gmina Kobierzyce) ein bescheidenes Herrenhaus gebaut. 1888 weilte auf dem Schloss in Schlanz Kaiser Wilhelm II., der während seines Aufenthaltes angeblich sehr viele Jagderfolge verzeichnen konnte.

Das Dorf Schlanz wurde erstmals im Jahr 1307 schriftlich als Slanza erwähnt. In dieser Zeit stand in dem Ort wahrscheinlich bereits ein Wohnturm. Im Jahr 1574 erfolgte der Ausbau des Gebäudes. Die Familie von Saurma hat den Turm zu einem Rittersitz umgebaut. Auch ein Wallgraben umringte nun das Schloss. Südlich des bestehenden Ritterhauses haben die nächsten Gutsbesitzer – die Freiherren von Reichell – ein barockes Herrenhaus bauen lassen. 1713 kam auch noch ein Seitenflügel und ein Gesindehaus dazu. Benno von Tschirsky-Reichell hat 1854 einen weiteren Umbau gestartet. Diesmal wurde das Gesindehaus zu einer Dreiflügelanlage ausgebaut. 1891 zerstörte ein großer Brand das Schloss. Danach wurde das Gebäude erneut umgebaut, diesmal in einer Stilmischung von Neobarock und Neorenaissance. Während dieses Umbaus entstanden auch zwei neue Treppenhäuser, ein Standerker (befensterter Vorsprung aus der Gebäudefront) und ein repräsentatives Hauptportal.

Nach mehreren Renovierungen befindet sich das Schloss heute in einem guten Zustand.
Foto: Sławomir Milejski/Wikipedia

Ab dem 19. Jahrhundert bis zum Jahr 1908 befand sich das Schloss im Besitz der miteinander verwandten Familien von Reichell und von Tschischky. Später haben die von Eulenburg das Gut übernommen. Die letzten deutschen Schlossbesitzer waren von 1908 bis 1945 die Grafen von Eulenburg. Im Mai 1945 floh Marie-Antoinette zu Eulenburg, schon nach einigen Wochen kehrte sie jedoch zurück, um den Gutsbetrieb wieder aufzunehmen. Das Gut Schlanz wurde jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Schule. Das Schloss wurde mehrmals renoviert und befindet sich heute in einem guten Zustand.

Anna Durecka

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