Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Mozart und Co. (+Audio)

Österreich war in diesem Jahr das Leitmotiv der Deutschsprachigen Theaterbegegnungen, die vom Verein Pro Liberis Silesiae organisierte werden. Schauspielgruppen aus sieben Schulen der Region haben sich dieser Herausforderung gestellt.

An den Theaterbegegnungen nehmen natürlich jedes Mal Ensembles aus den beiden Vereinsschulen in Raschau und Oppeln-Malino teil. Der Wettbewerb steht aber allen interessierten Schulen offen und so kamen aus Stebelau, Goslawitz bei Guttentag, Mechnitz, Kandrzin-Cosel, aber auch aus dem nahen Nakel Schülergruppen ins Tarnauer Kulturzentrum, wo traditionell die deutschsprachigen Theaterbegegnungen stattfinden. Alle waren aufgeregt, ihre Betreuer wussten aber, dass nichts schief gehen kann. So wie Alicja Jajak, Deutschlehrerin an der Grundschule in Nakel, die mit nur einer Ausnahme zu allen Begegnungen eine Schauspielgruppe zusammengestellt hat. „Ich denke mir die Stücke zu den einzelnen Leitmotiven nie allein aus, sondern das machen wir in der Gruppe. Somit sind die Schüler von Anfang an miteinbezogen und dann geht auch das Textlernen viel leichter“, sagt Alicja Jajak.

Die Nakeler Gruppe präsentierte eine verrückte Busreise zum Wiener Christkindlmarkt.
Foto: Rudolf Urban

Die Nakeler Jungschauspieler haben Österreich durch eine Reise zum Christkindlmarkt nach Wien gezeigt. An mehreren Stationen gesellten sich immer mehr bekannte Österreicher in den Bus. Und auch bei den anderen Gruppen tauchten immer wieder Persönlichkeiten aus der Geschichte und Gegenwart auf, wie z.B. bei der Gruppe aus Malino, wo neben Mozart und Hundertwasser auch Porsche und Schwarzenegger auf die Bühne kamen. Und natürlich durfte das wohl bekannteste Kaiserpaar, Sissi und Franz, nicht fehlen. In die Rolle des Kaisers schlüpfte bei der Gruppe aus Malino Filip. „Es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn man den Text kennt und das Publikum einem zuhört. Ich hatte kein Lampenfieber vor dem Auftritt, aber einige andere aus unserer Gruppe schon“, sagt der junge Schauspieler selbstbewusst.
Jede Theaterbegegnung steht unter einem anderen Motto. In den letzten Jahren waren es die Märchen der Gebrüder Grimm, die Kinderbuchfiguren von Janosch oder die Werke von Helme Heine. Diesmal haben sich die Organisatoren für ein Land entschieden. „Österreich ist ein schönes Thema, was wir an der Zahl der teilnehmenden Gruppen gesehen haben. Es gibt viel zu entdecken, was man auf der Bühne präsentieren kann und das haben die Gruppen auch gemacht. Vielleicht folgt ja bald auch noch die Schweiz“, sagt Dr. Margarete Wysdak, Vorsitzende des Vereins Pro Liberis Silesiae.

Zwar gab es eine Jury, die auch ihr Fachurteil abgegeben hat, letztendlich sollten sich aber alle als Gewinner fühlen. Deswegen wurden keine konkreten Plätze vergeben. Alle teilnehmenden Schulen haben Pakete mit Unterrichtsmaterial zum Thema Österreich bekommen.

Die Theaterbegegnungen wurden finanziert aus Mitteln des deutschen Konsulates in Oppeln und des Verbandes deutscher Gesellschaften in Polen.

Rudolf Urban

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