Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Natalie Pawlik wird neue Aussiedlerbeauftragte

Am heutigen Mittwoch (13.04.) wurde die SPD-Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik vom Bundeskabinett zur neuen Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten berufen. Sie tritt ihr Amt am 14. April an und löst damit den bisherigen Bundesbeauftragten Bernd Fabritius ab.

„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und die damit verbundenen Herausforderungen. Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, Minderheitenrechte im In- und Ausland zu schützen und den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken“, erklärte Natalie Pawlik in einer Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums.

Anerkennung und Teilhabechancen erhöhen
Die SPD-Politikerin wurde 1992 in Wostok in Russland geboren und verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Sibirien. Mit sechs Jahren kam sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester als Spätaussiedlerin nach Deutschland. Dort verbrachte die Familie zunächst einige Monate im Erstaufnahmelager in Friedland, bevor sie in ein Aussiedlerwohnheim nach Bad Nauheim (Hessen) zog. „Niemand von uns hätte sich damals vorstellen können, dass ich einmal Abgeordnete des Deutschen Bundestags bin“, heißt es auf der Webseite der studierten Geschichts- und Kulturwissenschaftlerin, die an der Justus-Liebig-Universität Gießen derzeit noch ihren Master in „Gesellschaft und Kulturen der Moderne“ absolviert. Im Bundestag ist sie Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft sowie in jenem für Arbeit und Soziales.

In ihrer neuen Position möchte sich Natalie Pawlik für die Anerkennung und die Teilhabechancen von Minderheiten, Vertriebenen und Aussiedlern engagieren. „Ich sehe es als meine Aufgabe an, sie als Beauftragte der Bundesregierung mit diesem Anliegen zu unterstützen“, so die 29-Jährige.

Natalie Pawlik kam als Spätaussiedlerin nach Deutschland.
Foto: Maximilian König

„Starke Stimme für Zusammenhalt und Teilhabe“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die wie Pawlik aus dem hessischen SPD-Landesverband stammt, begrüßte die Entscheidung des Bundeskabinetts: „Mit der Berufung von Natalie Pawlik zeigen wir: Minderheitenrechte zu schützen, ist ein sehr aktuelles und sehr wichtiges Thema für alle Generationen. Ich freue mich sehr, dass wir mit ihr eine junge Politikerin gewonnen haben, die mit ihrer eigenen Biografie und Erfahrung eine besondere Glaubwürdigkeit hat. Natalie Pawlik wird eine starke politische Stimme für Zusammenhalt und Teilhabe sein“, erklärte die Ministerin.

Sie dankte dem bisherigen Aussiedlerbeauftragten Bernd Fabritius, der das Amt seit 2018 innehatte, für seine „wertvolle und wichtige Arbeit“ und werde „mit ihm als Präsident des Bundes der Vertriebenen weiterhin sehr eng zusammenarbeiten“.

Das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen wurde 1988 eingerichtet und am Bundesministerium des Innern angesiedelt. 2002 wurde es durch die Beauftragung für die nationalen Minderheiten ergänzt.

ln

Titelfoto: Maximilian König

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