Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Neue Eliten ausbilden

„Akademia Młodych Liderów“ hat als Ziel, neue Führungskräfte für die Deutsche Minderheit auszubilden. Die Teilnehmenden entscheiden selbst, was sie brauchen und das Programm wird ihren Bedürfnissen angepasst. So war es auch bei den letzten zwei Treffen im September und Oktober. Interkulturelle Kompetenzen, das Planen einer politischen Debatte, Kommunikation und gruppendynamische Prozesse standen auf der Agenda.


Im September ging es in Kattowitz um den Vergleich von Deutschland und Polen, aber auch darüber, wo sich die deutsche Minderheit in diesem Verhältnis positioniert. Szymon Kopiecki leitete den Workshop. Der erfahrene Trainer und Mentor ist selbst in Schlesien geboren, verbrachte aber den Großteil seines Lebens in Berlin.

„Grade für die deutsche Minderheit sind die Themen deutsch-polnische Beziehungen sowie das deutsch-polnische Kulturbild von immenser Bedeutung,“ findet Kopiecki. „Die Teilnehmenden von ‚Akademia‘ bewegen sich zwischen den zwei Kulturen, deswegen ist dieses Wissen für sie von hoher Priorität in ihrem täglichen Leben, in der Arbeit und im sozialen oder politischen Engagement.“

 

Die Jugendlichen arbeiteten an einer politischen Debatte, die im November organisiert wird.
Foto: apo

Eine Sache, die Deutschland und Polen verbindet, ist die Angehörigkeit zur Europäischen Union. Die Jugendlichen arbeiteten an einer politischen Debatte, die im November in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert wird. Rund um die Ausgangsfrage „Wozu eigentlich die Europäische Union?“ wurden Themenbereiche definiert, die später mit Politikern und Politikerinnen aus Polen und Deutschland bei der Debatte diskutiert werden sollen.

Das Oktober-Treffen in Oppeln war dem Thema soziale Psychologie gewidmet. Zusammen mit dem Psychologen Tomasz Grzyb brachten beide Trainer die Themen sowohl aus praktischer als auch aus theoretischer Sicht. „Für junge Menschen, die Gruppen leiten, ist es wichtig zu wissen, wie diese Gruppenprozesse aussehen, welche Gruppenrollen da sind und wie man sich als Leader damit auseinandersetzen muss,“ erklärt Kopiecki.

„Wir sehen leider, dass die Stimme der jungen Generation nicht ernst genommen wird, auf die Stimme der Jugend wird nicht gehört,“ erkennt Koordinatorin und Mentorin Magdalena Prochota. „Die jungen Leute sollen nur zum Schein dienen, der aktuellen Elite zulächeln und nach deren Vorstellungen handeln. Bei Akademia geben wir den Jugendlichen eine Stimme, um ihre Visionen und Probleme zu äußern und mit anderen zu diskutieren. Nur so können wir starke, souveräne und professionelle künftige Führungskräfte der deutschen Minderheit in Polen sicherstellen.“

Im November steht das letzte Treffen der jungen Führungskräfte an. Die politische Debatte wird aber nicht der wichtigste Endeffekt des Schulungsprogramms sein. Das wahre „Endprodukt“ werden ausgebildete und qualifizierte junge Leader sein, die sich für die Deutsche Minderheit und ihre Heimat einsetzen werden.

Das Projekt wird vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit organisiert.

Andrea Polański

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