Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Neue Gasabgabe

Im Herbst werden die Gasrechnungen für Haushalte und Unternehmen in Deutschland deutlich steigen. Am 15. dieses Monats wurde die neue, ab Oktober geltende Gasabgabe angekündigt. Nach Angaben von Trading Hub Europe wird sie 2,419 Eurocent pro Kilowattstunde betragen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck
Foto: Sandro Halank/Wikipedia

Mit der Einführung der Abgabe will die Bundesregierung Gasimporteure unterstützen, die langfristige Verträge mit Abnehmern wie kommunalen Unternehmen oder Industriebetrieben haben, die seit dem russischen Krieg in der Ukraine kein Gas mehr zum angenommenen Preis kaufen können. Sie sind jedoch verpflichtet, die Verbraucher mit Gas zu versorgen, dürfen ihnen aber die höheren Kosten nicht in Rechnung stellen. Mit der neuen Abgabe sollen 90 Prozent der gestiegenen Kosten gedeckt werden. Die Behörden hoffen, dass dadurch Konkurse von Lieferanten und damit Unterbrechungen in der Gasversorgung vermieden werden können.

Die Abgabe betrifft Millionen von Bundesbürgern, denn fast die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird mit Gas beheizt. Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigte Entlastungen für diejenigen an, die die höheren Kosten nicht tragen können. Er räumte ein, dass es Menschen gibt, die aufgrund dieser Erhöhungen „und in einer Welt mit hoher Inflation“ von Armut bedroht sein könnten. Und genau darum geht es – um die Erleichterung für diese Menschen. „Das ist unsere Aufgabe”, sagte Robert Habeck. Für die deutsche Industrie wiederum könnten sich die Kosten der Gasabgabe auf rund 5,7 Milliarden Euro belaufen, hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) berechnet. Am stärksten betroffen sind unter anderem Unternehmen der Chemie- und Metallbranche sowie Glas- und Keramikhersteller. Es ist noch nicht klar, ob zu dem genannten Gasabgabensatz noch die Mehrwertsteuer hinzukommt. Die deutsche Regierung hat bei der EU eine Ausnahmeregelung für diesen Fall und die Befreiung der Abgabe von der Mehrwertsteuer beantragt. Die Gasabgabe wird voraussichtlich für eineinhalb Jahre gelten.

K. S.

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