Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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“Nur, weil wir eine andere Nationalität haben?”

Heute organisierte die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Bezirk Schlesien eine Pressekonferenz zur Kürzung der Bildungssubventionen für den Deutschunterricht als Minderheitensprache. Diese beschloss der Sejm auf seiner Sitzung am 17. Dezember.

Unterstrichen wurden die Konsequenzen der Kürzung der Subvention für Deutsch Als Minderheitensprache für die Kinder. „Wir in Polen lebende Deutsche verstehen nicht, warum wir als Bürger dieses Landes bestraft und diskriminiert werden. Warum sollen unsere Kinder, die hier lernen, leben und arbeiten wollen, bestraft werden? Bestraft, für angeblich nicht realisierte Verpflichtungen eines anderen Landes. Nur, weil wir eine andere Nationalität haben? Wir sind loyale Bürger von Polen und als nationale Minderheit haben wir das Recht im staatlichen Bildungswesen auf Unterstützung unserer Minderheitensprache,  so dass sie als ein wesentlicher Teil unserer kulturellen Identität erhalten bleibt“, sagte Martin Lippa, Vorsitzender des Deutschen Freundschaftskreises im Bezirk Schlesien

 

Vor alllem Lehrer, Schulen und die Gemeinden wird die Kürzung der Bildungssubvention betreffen, sollte sie nach den Sitzungen des Senat Anfang kommenden Jahres und dann nochmals des Sejm erhalten bleiben. In Zahlen fasste es Ryszard Galla, Sejmabgeordneter der deutschen Minderheit zusammen: „Wir müssen dran denken, dass weitere Kürzungen angekündigt wurden. Es geht um fast die ganze Subvention. Diese Zahl muss man durch die Bildungseinrichtungen teilen. Das habe ich in meiner Gemeinde schon mal gerechnet. Wir haben sechs Bildungseinrichtungen und in jeder wird Deutsch unterrichtet. Der Verlust durch diese Kürzung, nur im Jahr 2022 beläuft sich auf 1,2 Mio. PLN. Für meine Gemeinde, die arm ist, ist das eine Tragödie“

 

Die Pressekonferenz wurde per youtube auf polnisch live übertragen.
Foto: DFK Schlesien

 

Auch die zukünftige Wirtschaftssituation im Land wird wegen mangelnder Sprachkenntnisse äußerst verschlechtert, so die Meinung der Vertreter der deutschen Minderheit. Akademiker, Vertreter der Wirtschaft und Eltern haben daher bereits Petitionen gestartet, um deren Unterzeichnung Bernard Gaida, Vorsitzender des VdG, bei der Konferenz appelierte.

 

Alle drei Petitionen finden Sie hier:

https://www.vdg.pl/pl/portal/aktualnosci/polityka/item/5797-podpisz-petycje

 

Die Petitionen kann man auch anonym unterzeichnen.

ml

 

Mehr zur gesamten Situation lesen Sie hier:

Großer Verlust für die Kinder und die Region

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