Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Perle des Schlesischen Mittelalters

Nachdem wir vor einer Woche Orte besuchten, die an die preußische Zeit erinnern, begegnen wir diesmal Andenken an die frühere Geschichte Schlesiens. Es wird wieder ein angenehmer Spaziergang – von Striegau (Strzegom) aus besteigen wir den Kreuz-Berg.

 

 

Die gotische Petrus-und-Paulus-Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist eine der wichtigsten Andenken an diese Epoche in ganz Schlesien.

 

Die Anreise ist sowohl mit der Bahn, wie auch mit dem Auto sehr einfach. Der Ausflug ist gut mit dem Besuch in Hohenfriedenberg (Dobromierz) zu verbinden. Parkmöglichkeiten gibt es viele, zum Beispiel am Ring. Bevor man sich jedoch in Richtung des höchsten Gipfels der Striegauer Berge begibt, sollte man einen Blick auf die Stadt selber werfen.

 

Aus der historischen Stadt…

Striegau hat nämlich eine der schönsten Altstädte in Niederschlesien. Die ältesten Gebäude stammen aus dem 14. Jahrhundert und zusammen mit neueren Bauten bilden sie ein sehr interessantes Bild. Ein charakteristisches Beispiel dafür ist der Marktturm aus dem 14. Jahrhundert, der in den Jahren 1859-1860 in das neue Rathaus integriert wurde.

Einen außerordentlichen Eindruck machen jedoch vor allem die Kirchen. Die gotische Petrus-und-Paulus-Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist eine der wichtigsten Andenken an diese Epoche in ganz Schlesien. Aus derselben Zeit stammt die Barbarakirche, die zunächst über ein Jahrhundert als Synagoge genutzt wurde. Insgesamt sind die interessanten Gebäude in Striegau eher ein Thema für einen getrennten Stadtrundgang und in einem kurzen Artikel nicht aufzuzählen.
Vom Ring aus führt uns der blaue Wanderweg ans Ziel. Der Anstieg ist kurz und einfach, er sollte 30-45 Minuten in Anspruch nehmen. Der Höhenunterschied ist gering und liegt bei etwa 100 Metern. Wer trotzdem noch den Ausflug verkürzen will, kann an der Promenada-Straße parken. Von hieraus braucht man nur 10-15 Minuten, um auf die 353 Meter hohe Spitze zu kommen.

 

Von der Spitze des Kreuz-Berges sieht man ganz genau Striegau.

 

…auf den historischen Hügel

Der Gipfel des Kreuz-Berges ist schon seit Jahrhunderten ein populäres Ausflugsziel für die Einwohner Striegaus. Bereits ab dem 17. Jahrhundert befand sich auf der Spitze ein hölzernes Kreuz. Mehrmals wurde dieses durch Gewitter und Blitzschlag zerstört und musste erneuert werden. Zum 100jährigen Jubiläum der Schlacht bei Hohenfriedenberg wurde dann ein Stahlkreuz für den Gipfel angefertigt, das jedoch 1845 wieder vernichtet wurde. Das heutige, 5-Meter hohe Kreuz, wurde am 18. Oktober 1850 enthüllt.

In den nächsten Jahren entstanden nicht weit von der Spitze, im Pass zwischen dem Kreuz-Berg und dem Georgs Berg, eine Berghütte und ein Restaurant, es wurde auch eine Steintreppe und Aussichtsplattform gebaut. Für das Kreuz wurde eine Porzellanfigur von Jesus Christus angefertigt. Das Glück verließ den Gipfel jedoch wieder im Jahr 1945. Die Figur auf dem Kreuz wurde von Rotarmisten vernichtet, auch die Gebäude auf dem Pass überstanden die Nachkriegsjahre nicht. Trotzdem ist der Kreuz-Berg selber einen Ausflug wert. Von der Spitze aus sieht man ganz genau Striegau. Am Horizont erstrecken sich der Zobtenberg, das Waldenburger Gebirge und das Eulengebirge. Bei gutem Wetter sieht man sogar das Riesengebirge mit der Schneekoppe.

 

Text und Fotos: Łukasz Malkusz

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