Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Profi-Kurse für Deutschlehrer

Endlich einmal wieder eine gute Nachricht für Deutschlehrer: Die Deutsche Bildungsgesellschaft hat ihr Fortbildungszentrum für Deutschlehrer kürzlich akkreditieren lassen. Damit darf es jetzt professionelle Sprachkurse anbieten und den Lehrern Zertifikate ausstellen.

Durch die Akkreditierung haben die Kurse an Gewicht gewonnen, sagt Dorota Kurpiers, Managerin der Deutschen Bildungsgesellschaft (DBG) in Oppeln. „Vorher haben wir die Leute zu unseren Schulungen angezogen, weil wir einfach einen guten Ruf hatten. Unsere Zertifikate rechnen sich jetzt aber auch für den Karriereweg. Auch ein Direktor kann jetzt zu uns schicken. Das ist ein ganz anderes Niveau“, sagt sie.

 

„Die größte Arbeit ist noch vor uns“

Das Fortbildungszentrum gibt es schon länger, die Akkreditierung fehlte jedoch bislang. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben, um professionelle Kurse anbieten zu können. Damit ist der erste wichtige Schritt getan. In einem Jahr wird das Fortbildungszentrum im Rahmen der Akkreditierung jedoch erneut geprüft. „Die größte Arbeit liegt noch vor uns. Das ist jetzt wie eine Probezeit: In einem Jahr werden wir nochmal gründlich geprüft, ob alles in Ordnung war. Wenn wir die nächste Akkreditierung bekommen, wird es schon entspannter“, sagt die Managerin.

Künftig wollen sie sich weiter spezialisieren: Beispielsweise sei es für viele Kinder, die Deutsch als Minderheitensprache lernen, besser, Deutsch als Fremdsprache zu lernen. Zuhause werde nämlich zu wenig oder gar kein Deutsch gesprochen, daher muss die Sprache anders beigebracht werden. Bei der Deutschen Bildungsgesellschaft haben sie dafür spezielle Lehrer.

Dorota Kurpiers ist Managerin der Deutschen Bildungsgesellschaft in Oppeln. Foto: privat

Ukrainisch-Training für Deutschlehrer

Für die Konzeption der Sprachkurse orientiert sich die DBG am Feedback der Teilnehmenden. Die Kurse müssen natürlich auf hohem Niveau sein, aber sie müssen auch den Bedürfnissen der Menschen entsprechen. Dazu führen sie Umfragen, Interviews und Evaluationen durch: Es sei wichtig, mit den Leuten auch direkt zu sprechen, weil manche Gedanken nicht auf einem Fragebogen niedergeschrieben werden, sagt Dorota Kurpiers.

Neben Sprachkursen bieten sie auch didaktische Kurse sowie Kurse zur Kultur der deutschen Minderheit an. Demnächst soll das Angebot aus aktuellem Anlass vorübergehend erweitert werden: Sie wollen Ukrainischlehrer für Deutschlehrer organisieren, damit diese sich besser mit den „ukrainischen Gästen“ verständigen können, wie die Managerin es formuliert. Als Trainer hätte sie gerne ukrainische Geflüchtete. Viele Lehrer seien aus der Ukraine ohne ihre Papiere geflohen. Statt dass sie als Putzkraft tätig sind, will Dorota Kurpiers ihnen ermöglichen, als Ukrainisch-Trainer für die Deutschlehrer zu arbeiten.

 

Im Juli wieder Sommerakademie

Finanziert werden die Trainer durch die Spende einer Professorin aus Oppeln. „Ich denke, einen Monat lang, vielleicht etwas länger können wir das machen“, sagt die Managerin. Sie hofft, dass sie das Angebot danach mit weiteren privaten Spenden fortsetzen kann. Von den wichtigeren Bedürfnissen der Ukrainer wie Essen, für die viele Menschen spenden, möchte sie aber nicht ablenken.

Außerdem plant die Deutsche Bildungsgesellschaft dieses Jahr wieder die Sommerakademie, diesmal live, da die pandemische Lage das zulässt. Anfang Juli werden die Teilnehmenden vier Tage lang von Muttersprachlern trainiert. Im Anschluss soll es zusätzlich noch ein Online-Angebot geben. „Wir treffen uns dazu auf Schloss Groß Stein. Die Lehrer sollen sich nach den Strapazen der letzten Zeit entspannen können“, sagt Dorota Kurpiers.

Moritz Zajonz

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