Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Sieg gegen Falschmeldungen

Der Vorsitzende des DFDR, Paul-Jürgen Porr, hat gegen die Beschuldigungen bereits mit einer Erklärung reagiert. Foto: Rusdeutsch.

Wie das Wochenblatt vor einigen Wochen berichtete, musste sich die Deutsche Minderheit in Rumänien mit Beschuldigungen in ihrem Land auseinandersetzten. Eine Nachricht machte die Runde, dass die Deutschen angeblich Immobilien der ehemaligen Mitläufer des Nationalsozialismus vom Staat bekommen hätten. Gegen diese Falschmeldungen gab es jetzt einen Sieg vor Gericht.

 

Es handelte sich um Güter, die nach dem Zweiten Weltkrieg der sogenannten Deutschen Volksgruppe in Rumänien gehört haben. Dieser Verein kam während des Zweiten Weltkriegs zu erheblichem Reichtum, da Rumänien zu den Verbündeten des Dritten Reiches gehört hat. Unter den vom Staat erhaltenen Immobilien und anderen Gütern von erheblichem Wert befanden sich  auch zum Beispiel Kirchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein enteignet und verlor seinen Besitz.

 

Wie hingegen Anfang dieses Jahren rumänische Medien berichteten, erhielt das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) – der heutige Dachverband der dortigen Deutschen – einige dieser Güter vom Staat wieder zurück. Dies wurde mit dem Kommentar gemeldet, dass die Deutsche Minderheit ein Nachfolgeverein der Nazis sei, weil  sie sich um Güter bemüht, die sich einst eine verbrecherische Organisation angeeignet habe. Zudem lässt die Tatsache, dass die Meldungen in einer Erfolgszeit des deutschstämmigen Staatspräsidenten Rumäniens ans Tageslicht kamen, schließen, dass es sich um eine politische Attacke gegen das Deutschtum handelt. Den Berichten konnte man entnehmen, dass Klaus Johannis seinen Einfluss auf den Staat nutzte, um vorteilhafte Entscheidungen für seine Volksgruppe zu forcieren.

 

Um sich gegen die Beschuldigungen zu wehren, legte das DFDR gegen einige Medien eine Klage bei der Medienaufsichtsbehörde ein und schon sind erste Erfolge zu verzeichnen. Nach einer Ermittlung gab ein Gericht in Bukarest dem Forum recht und bestätigte die Erklärung, dass man zwar Güter vom Staat zurückerstattet bekam, doch waren dies nur Immobilien, die der Deutschen Minderheit bereits vor dem zweiten Weltkrieg gehört haben und nicht die, die sich der faschistische Verein aneignet hat. Dazu wurden lediglich 11 Rückerstattungsentscheidungen vergeben und nicht – wie berichtet wurde – 80.000.  Für die Tatsache, dass die Deutschen in Rumänien nach den Berichten einen großen Imageverlust in Kauf nehmen mussten, verurteilte die Behörde den Fernsehsender B1 TV zu einer Strafe von umgerechnet 10000 Euro. Das Forum selber hat bereits im April mit einer Erklärung auf die Berichte reagiert und diese scharf verurteilt.

 

Łukasz Biły

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