Was machten die DFKs vor Ostern?
Himmelwitz
Mit Marcin Wycisło, dem Vorsteher der Gemeinde Himmelwitz, sprach Krzysztof Świerc.
Die vergangene Woche stand in den Deutschen Freundschaftskreisen (DFKs) ganz im Zeichen des Martinsfestes. Daneben wurde aber auch eine Studienfahrt nach Oppeln unternommen. Und der DFK Kupp lädt Schülerinnen und Schüler der Grundschule weiterhin zur Teilnahme an einem Gesangswettbewerb ein.
Heute gehören sie vielerorts einfach dazu – die Denkmäler für die Opfer des Ersten und/oder Zweiten Weltkrieges. Doch vor 30 Jahren waren deren Restaurierung oder der Bau neuer Mahnmale der Grund für einen langandauernden Streit in der Oppelner Region.
Die Gemeinde Himmelwitz wurde im Jahr 2006 ins sog. Minderheitenregister eingetragen, kurz darauf wurden zweisprachige Ortsschilder in den einzelnen Dörfern aufgestellt. Deutsch-polnische Aufschriften gab es allerdings nicht am Gemeindeamt selbst. Dies nachzuholen beantragte im vergangenen Jahr Gemeinderatsmitglied Sylwia Kapuścinska.
Die Seniorinnen haben sich zum Wohle der lokalen Bevölkerung und des medizinischen Personals zusammengetan, um Schutzmasken zu nähen. Die erste derartige Initiative wurde von der öffentlichen Grundschule Nr. 1 in Deschowitz und den Mitgliedern des Seniorenclubs beim DFK Deschowitz gestartet. Aber auch andere Seniorenklubs in der Region sind fleißig bei der Sache.
Die Himmelwitzer Gemeinderätin Sylwia Kapuścińska stellte bei einer der letzten Ratssitzungen den Antrag am Amtsgebäude die Schilder ebenfalls auf Deutsch anzubringen. Darüber soll der Rat beraten, aber erst nach der Corona-Krise.
Nach dem 4. Juni 1989, als in Polen die ersten halbfreien Parlamentswahlen stattgefunden und die Deutschen in Oberschlesien ihre erste deutschsprachige Heilige Messe nach 1945 gefeiert haben, ging es für die sich organisierende Minderheit weiter mit historischen Ereignissen. Eines davon, heute etwas vergessen, ist der erste offizielle Besuch einer Delegation der CDU-Bundestagsfraktion. Dieser fand am 18. Juni 1989 statt. Richard Urban, einer der Mitbegründer der Organisation der deutschen Minderheit in der Oppelner Region, erinnert sich:
Die Geschichte Schlesiens entdecken – darum kümmern sich nicht nur Wissenschaftler und Institutionen wie das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, sondern auch lokale Vereine oder Schulen. Auch in Himmelwitz (Landkreis Groß Strehlitz) wurde im Rahmen eines Schulprojektes ein weiteres Stück der dortigen Geschichte ans Licht gebracht, und zwar die Person Pfarrer Carl Gratzas. Eines der Ergebnisse dieses Projektes ist das restaurierte Grab des Priesters.
Vergangene Woche tagten die Delegierten der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien bei ihrer Jahresversammlung. Diese dominierten neben Themen wie Bildung und Geschichtsaufarbeitung vor allem die diesjährigen Selbstverwaltungswahlen.