Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Übergeordnetes Bedürfnis

Die Deutschen in Breslau wählten am Sonntag den neuen Vorstand ihrer Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft. Mit 32 Veranstaltungen letztes Jahr und vielen neuen Mitgliedern wurde 2022 als erfolgreich für die Gesellschaft eingestuft. Eine große Aufgabe steht jedoch nach wie vor der DSKG.


Krystyna Kadlewicz wurde erneut zur Vorsitzenden der DSKG gewählt. Weitere Mitglieder des Vorstandes wurden: Krzysztof Stefański, Zbigniew Krzywański und Witold Hanak. Die Revisionskomission wurde um eine Person erweitert und besteht nun aus: Teresa Giedrojć-Rudawy, Anna Krzywańska, Ryszard Wierzbowski, Paul Kuschner-Gazda und Małgorzata Chilkiewicz.
Die Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft in Breslau besteht seit 1957. Zurzeit hat die Gesellschaft 122 zahlende Mitglieder. Insgesamt gehören der DSKG 330 Personen an, Tendenz steigend. „In den letzten vier Jahren ist die Mitgliederzahl um ein Drittel gestiegen. Darauf bin ich als Vorsitzende sehr stolz, denn es ist ein Beweis dafür, dass wir hier etwas richtig machen“, sagt Krystyna Kadlewicz.

Am 6. Mai wurde der neue Vorstand der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft gewählt. Von links: Witold Hanak, Zbigniew Krzywański, Krzysztof Stefański und Krystyna Kadlewicz.
Foto: J. Hassa

Die Aufgabe der Gesellschaft sieht sie vor allem darin, gute Beziehungen mit der polnischen Mehrheit, aber auch mit allen anderem Minderheiten in Breslau und natürlich der Jugend zu pflegen. Mit der DSKG ist sie seit 35 Jahren verbunden. 24 Jahre war sie im Vorstand tätig, vier Jahre ist sie nun Vorsitzende. Die Geschichte der Deutschen Minderheit in Breslau ist ein Teil ihrer Lebensgeschichte, so empfindet das Krystyna Kadlewicz. Sie blickt auf einen Nachlass zurück, den sie vor Zerstörung bewahren will: Über 1000 Archivfotos, ein professionell zusammengestelltes Archiv, etliche von der DSKG herausgegebene Bücher und Broschüren.

„Wir möchten hier in Breslau, in unserem Sitz, ein Zentrum gründen, in dem all unsere Sammlungen ausgestellt werden, in dem wir die Niederschlesier über die Geschichte der Deutschen in dieser Region aufklären. Doch dafür muss ein Viertel unserer Begegnungsstätte dringend renoviert werden“, so Krystyna Kadlewicz. Seit drei Jahren kämpft die Vorsitzende um finanzielle Mittel. Bisher ohne Erfolg. Dabei wird der technische Zustand des Gebäudes an der ul. Saperów 12 in Breslau wegen der Feuchtigkeit im unteren Bereich immer schlechter. „Dass so ein Zentrum in Niederschlesien entsteht, ist, finde ich, ein übergeordnetes Bedürfnis. Dass Wissen über die deutsche Minderheit, über die deutsche Geschichte Niederschlesiens, ist hier einfach sehr gering. Dagegen möchten wir hier vor Ort steuern. Dafür benötigt unser Haus aber eine Renovierung“, sagt Krystyna Kadlewicz. Und dafür werde sie kämpfen.

Anna Durecka

 

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