Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Unabhängig werden von Russland

Der Chef des deutschen Wirtschaftsministeriums, Robert Habeck, argumentiert, dass Deutschland angesichts des Krieges in der Ukraine seine Abhängigkeit von russischen Energieimporten rasch verringert. Bis Mitte dieses Jahres sollen „die Importe von russischem Öl nach Deutschland halbiert werden“, sagte der Grünen-Politiker.


Ziel ist es, bis Ende des Jahres fast vollständig vom russischen Öl unabhängig zu sein. Robert Habeck fügte hinzu, dass die Abhängigkeit von russischer Kohle in den kommenden Wochen ebenfalls von 50 Prozent auf etwa 25 Prozent sinken wird und es möglich sein wird, bis zum Herbst von russischer Steinkohle unabhängig zu werden. „Unternehmen kündigen Verträge mit russischen Lieferanten, verlängern sie nicht und wechseln zu anderen Anbietern. Sie tun dies in einem rasanten Tempo“, sagte Robert Habeck.

Robert Habeck
Foto: Sandro Halank/Wikipedia

Komplettes Embargo unmöglich
Im Falle von Gas dürfte der Prozess etwas länger dauern. Der Chef des deutschen Wirtschaftsministeriums bekräftigte, dass ein vollständiges Embargo für russisches Gas derzeit nicht möglich sei. „Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen wären zu schwerwiegend. Dennoch seien auch im Gasbereich Fortschritte zu verzeichnen, wenngleich der Prozess schwierig sei. Seiner Meinung nach ist es möglich, bis Mitte 2024 eine weitgehende Unabhängigkeit vom russischen Gas zu erreichen. Dies wird jedoch nur mit einem deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energiequellen möglich sein. Deutschland werde sich nur „mit gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Ländern, Kommunen, Unternehmen und Haushalten“ vom russischen Gas verabschieden können, so Robert Habeck.

Schwimmende Terminals
Um Gas nach Deutschland zu liefern, hat Robert Habeck erneut den Einsatz von Spezialschiffen vorgeschlagen. In diesem Zusammenhang hat das Ministerium den Bau von drei schwimmenden Flüssigerdgas-Terminals durch die Lieferanten RWE und Uniper geplant. Die Unternehmen verhandeln derzeit über Verträge für drei solcher Spezialschiffe, mit denen verflüssigtes Gas von Tankern übernommen und wieder in Gas umgewandelt werden kann. „Die Bundesregierung prüft derzeit mögliche Standorte für die Schiffe in Nord- und Ostsee, an denen sie kurzfristig – teilweise schon im Winter 2022/23 – eingesetzt werden könnten“, heißt es in einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums.

Johann Engel

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