Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Warum lerne ich Deutsch?

Die Deutsche Bildungsgesellschaft (DBG) organisierte  drei Workshops für Schüler zum Thema „Deutsch, meine Zukunft und Ich“, bei denen es sowohl um die deutsche Sprache als auch um Filme – wie sie gedreht und später zusammengefügt werden – ging. Als Teilnehmer meldeten sich Schüler der 7. und 8. Klassen der Vereinsschulen von Pro Liberis Silesiae in Raschau und Oppeln-Malino an.


„Ich habe zwei Jahre unterrichtet und mich mit der deutschen Sprache auseinandergesetzt. Und ich wollte gern ein Projekt machen, das für die Schüler eine bestimmte identitätsbildende Maßnahme ist“, erzählt Marie Robinski, Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) bei der DBG. Das Hauptanliegen war, dass sich die Teilnehmer des Projektes mit der deutschen Sprache beschäftigen. Dabei ging es um die Fragen, warum sie Deutsch lernen und welchen Hintergrund sie haben, dass sie sich für eine deutschsprachige Schule entschieden haben. „Mir war es aber auch wichtig, dass sie miteinander lernen, deswegen sollte etwas in Gruppen passieren“, so Marie Robinski. Die Erweiterung des Wissens im Bereich Medienkompetenz bildete den fehlenden Baustein. Schnell wurde eine Journalistin gefunden, die den Filmworkshop methodisch ausgearbeitet hat.

 

Beim letzten Teil der Schulung ging es um das Zusammensetzen der Filme
Foto: Manuela Leibig

„Ich glaube, es ist für junge Menschen unheimlich wichtig zu verstehen, wie die Medien funktionieren. Gerade in der heutigen Zeit, wenn viele bei Facebook, auf Blogs und bei YouTube unterwegs sind, wo das Medium Film eine sehr große Rolle spielt, ist es für die Schüler wichtig zu sehen, wie Filme gemacht werden und wie sie durch Filme manipuliert werden können“, sagt Jörg Vollbrecht, Landesprogrammlehrkraft für das deutsche Sprachdiplom und Lehrer an den Schulen von Pro Liberis Silesiae in Oppeln und Raschau, der seine Schüler zu dem Workshop begleitet hat. Darüber zu sprechen, ist wichtig, aber es selbst auszuprobieren, macht nicht nur mehr Spaß, sondern beschleunigt auch den Lernprozess.

So ging es nach dem theoretischen Teil zum Thema Medien auch schon praktisch weiter. Die Schüler setzten sich mit den Fragen „Warum lerne ich Deutsch?“, „Warum mag ich Deutsch?“ und „Welche Bedeutung hat Deutsch für meine Zukunft?“ auseinander. In Gruppen drehten die Schüler entsprechende Filme, die dann zusammengefügt wurden. „Wir haben den Schülern mit Absicht viel Freiraum gelassen, damit sie sich kreativ austoben können“, erklärt Marie Robinski.

„In unserer Gruppe waren wir zu viert. Wir haben unser Szenario so ausgearbeitet, dass es jeweils zwei Schauspieler in einer Szene gegeben hat. Es haben immer zwei Personen gedreht, damit wir das Gespielte aus zwei Perspektiven haben. Wir haben einen Kontrast dargestellt: Zum einen, wie jemand, der kein Deutsch spricht, sich bei seiner Tante in Deutschland fühlt; und zum anderen, wie es jemand bei seiner Tante in Deutschland durch den Alltag schafft, wenn er Deutsch spricht. Die Moral aus unserem Film ist klar: Es ist besser, wenn man mehrere Sprachen spricht“, sagt Jakub Nowak aus Oppeln.

Die Gruppe von Jakob Polaczek zählte ebenfalls vier Personen. In dem Film gab es keine Szenen, sondern ein Interview zu Fakten über Deutschland. Auch die Gruppe von Jakob drehte das Interview mit zwei Handykameras. Jakobs Lieblingswort des ganzen Workshops lautet „Perspektive“. Er nutzt seine Deutschkenntnisse vor allem beim Filmkonsum im Internet.
Das Projekt der DBG wurde mit Mitteln des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland durch das ifa gefördert. Die fertigen Filme werden in Kürze auf den Social-Media-Plattformen der DBG zu sehen sein.

Manuela Leibig

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