Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wie Martin Luther das Oppelner Land prägte

Ein neuer Film über die Lutheraner zog vor kurzem zahlreiche Besucher in die Oppelner Stadtbibliothek.


Dass das heute zumeist katholisch geprägte Oppelner Land in der Vergangenheit stark von Martin Luthers Reformbewegung beeinflusst wurde, ist hierzulande bisher nur wenig bekannt. Die Ende letzten Jahres entstandene Produktion einer lokalen Filmstiftung will das ändern.

Foto: Marie Baumgarten

„Im Oppelner Schlesien waren die Lutheraner damals die zweitgrößte Religion. Im 16. Jahrhundert hat Martin Luther seine Thesen verkündet und die Menschen davon überzeugt, dass man Glauben auch anders verstehen kann. So war es auch in Schlesien. Die Gebiete gehörten damals zu Preußen, Deutschland“ erklärt Wiesław Duda, Vorsitzender der Filmstiftung Offilm.
Die ersten Predigten fanden in der Oppelner Kathedrale und der Bergelkirche statt.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 war die Zahl der Lutheraner aber merklich gesunken. Sie waren entweder in den Westen geflohen oder haben ihren wahren Glauben versteckt.
Evangelische Kirchen sind bis heute sowohl in der Oppelner Woiwodschaft als auch in ganz Polen eine absolute Minderheit. Insgesamt gibt es nur ein Prozent Protestanten im Land.
Zur Filmpremiere kam auch die deutsche Konsulin in Oppeln, Birgit Fisel-Rösle. Das Konsulat hat den Film mitfinanziert.

„Es war uns ein Anliegen, dass die Rolle der evangelischen Konfession, die sie einmal gespielt hat, nicht in Vergessenheit gerät“, so die Konsulin
Der Film über die Lutheraner ist der erste Teil einer ganzen Reihe über unterschiedliche Konfessionen im Oppelner Land. Weitere Teile thematisieren unter anderem das Judentum.

Der Film ist als DVD kostenfrei im Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Oppeln erhältlich.

 

Marie Baumgarten

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