Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wo Kardinal Bertram zu Hause war

Der Hildesheimer Dom St.-Mariä-Himmelfahrt feiert 1.200. Gründungsjubiläum und gehört damit zu den ältesten Bischofskirchen Deutschlands. Ein heiliges Experiment – so lautet das Motto des Bistumsjubiläums, das am. 15 August mit dem Fest Mariä Himmelfahrt offiziell endet. Doch das Experiment geht weiter.

 

Wer vom Hildesheimer Dom hört, denkt bestimmt an den legendären 1000-jährigen Rosenstock im Domgarten. Die Schlesier erinnern in diesem Zusammenhang an Kardinal Adolf Bertram, der in Hildesheim zu Welt kam und dort 1906 zum Bischof von Hildesheim gewählt wurde, bevor er 1914 als Fürstbischof der Diözese (seit 1930 Erzdiözese) nach Breslau kam. Nach Kriegsende fanden viele vertriebene Schlesier in Hildesheim eine neue Heimat und halfen die Stadt und den bis auf die Grundmauern zerstörten Dom wiederaufzubauen. Durch die Vertriebenen verdreifachte sich die Zahl der Gläubigen in der Diözese. Die Schlesier brachten die Verehrung ihrer Landeschutzpatronin, der Heiligen Hedwig mit in ihre neue Heimat. Als 2013 sechs neue Glocken als „Glaubenszeugen“ im Dom geweiht wurden, bekam eine den Namen Hedwig von Schlesien, eine weitere heißt Edith-Stein-Glocke.

 

Das Motto

„Ein heiliges Experiment – 1.200 Jahre Bistum Hildesheim“ heißt das Motto des Jubiläumsjahres. Es soll die Suche nach dem besten Weg für die Kirche im Bistum Hildesheim symbolisieren. Und weil die Suche eben ein laufender Prozess ist, ähnlich einem Experiment mit einem offenen Ende, fand man im Jubiläumsprojektbüro das Motto passend.

Das Bistum Hildesheim wurde im Jahr 815 durch Kaiser Ludwig der Fromme im Rahmen der Christianisierung Norddeutschlands gegründet. Die Blütezeit erlebte es unter den beiden heiliggesprochenen Bischöfen Bernward (993-1022) und Godehard (1022-38). 1824 kamen das Königreich Hannover und 1834 das Herzogtum Braunschweig hinzu. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam das Bistum die Mammutaufgabe, neben dem Wiederaufbau zahlreicher zerstörter Kirchen, zu denen auch der Hildesheimer Dom gehörte, auch die katholischen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge möglichst schnell in das Bistum zu integrieren.

 

Programm

Ab dem 4. August öffnet das neue Dommuseum von 10 bis 17 Uhr seine Türen. Es beherbergt den zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Domschatz.

An allen Sonntagen im August, jeweils um 18 Uhr, präsentieren renommierte Künstler die große Orgel im Hildesheimer Dom.

Pilgergruppen aus den Dekanaten versammeln sich am 5. September zur Wallfahrt in Hildesheim. Im Mariendom werden sie von Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger und Weihbischof Heinz-Günter Bongartz begrüßt und begleitet.

 

Klaudia Kandzia

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