Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Ostersonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

Das Hochfest der Auferstehung Christi – C

1. Lesung: Apg 10, 34a.37–43
2. Lesung: Kol 3,1-4
Evangelium: Joh 20,1-18

Das Leiden, der Tod und die Auferstehung Jesu, die wir uns in der Karwoche bis hin zum Ostersonntag vor Augen führen,sind eine Gabe der Liebe an die Menschheit. Gott ist die Liebe. Er gibt sich ganz für die Menschen hin. Eine größere Liebe gibt es nicht, als wenn jemand sein Leben für seine Freunde opfert. Jesus, der Sohn Gottes, hat es getan. Sein Tod am Kreuz war und bleibt ein Zeichen für die Liebe Gottes zu den Menschen.

Ebenfalls als Zeichen der Gottesliebe in der Welt war und bleibt das letzte Abendmahl, welches Jesus vor seinem Tod mit seinen Jüngern gefeiert hat. Zur Erinnerung an die großen Taten Gottes für das Volk Israel, den wundersamen Auszug aus Ägypten und die Ankunft im verheißenen Land kam noch etwas Besonderes dazu. Der Apostel Paulus schreibt: „Jesus, der Herr,nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot,sprach das Dankgebet,brach das Brotund sagte: Das ist mein Leib für euch.Tut dies zu meinem Gedächtnis!“Danach nahm er den Kelch mit Wein und sprach: „Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut.Tut dies, sooft ihr daraus trinkt,zu meinem Gedächtnis!“ Der Wille und Auftrag Jesu wird in der katholischen Kirche in der Eucharistiefeier vergegenwärtigt. Der Leib und das Blut Christi werden im Brot und Wein entsprechend Gestalt annehmen. Die Glaubenden nehmen Jesus selbst und seine Liebe in sich auf.

Am Ostermorgen hat sich gezeigt, dass die Liebe unbesiegbar ist. Sie ist stärker als der Tod. Der Ostergruß, den Jesus nach seiner Auferstehung an seine Jünger richtete, lautet: „Friede sei mit Euch!“ Die Liebe Jesu beschenkt die Menschen mit Frieden. Sie besteht aus drei Teilen: der Liebe zu Gott, dem Vater, zu den Mitmenschen und zu sich selbst. Dass wir keinen dauerhaften Frieden haben, liegt daran, dass der Mensch überwiegend nur sich selbst liebt. Die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen ist in vielen abgestorben. Diejenigen, welche sich für Andere, besonders Bedürftige, einsetzten, sind zwar viele, die aber auf den Lauf der Dinge in der gegenwärtigen Welt kaum einen Einfluss haben. Die materialistische und egoistische Einstellung zum Leben, gepaart mit dem liberalen Individualismus, bringen einerseits Zerstörung und andererseits Ratlosigkeit. Daher werden die Ukraine und ihre Einwohner keinen Frieden erfahren. Die Hilfe, die sie brauchen, werden sie nicht erhaltenund wenn, dann kommt sie zu spät. Erst nach der Verwüstung werden Aufbaufirmen heranrücken und aus dem Elend Profite schlagen. Die Geschäfte mit dem russischen Diktator werden fortgesetzt. Anstelle des Friedens wird es nureine konjunkturelle Waffenruhe, ein zerschlagenes Land, traumatisierte Menschen und unzählbare Totegeben.

Nichtsdestotrotz lassen wir uns vom auferstandenen Christus mit Liebe und Frieden beschenken. Ihn selbst und seine Gaben brauchen wir für uns und das Leben in der Gemeinschaft der Liebenden. Bei aller Verzweiflunggeben wir das christliche Leben in Liebe und Frieden nicht auf.

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