Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

4. Sonntag der Osterzeit

1. Lesung: Apg 2,14a.36-41
2. Lesung: 1. Petr 2,20b-25
Evangelium: Joh 10,1-10

Vorsicht und Entschlossenheit, Gefahr und Sicherheit, Ungewissheit und Vertrauen stehen im Mittelpunkt der Texte des vierten Sonntags der Osterzeit. Der Apostelgeschichte zufolge rief der Hl. Petrus den Menschen in Jerusalem zu: „Lasst euch retten aus diesem verdorbenen Geschlecht!“ Zugleich zeigt er den Ausweg: „Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.“ Nicht alle folgten der Einladung des Apostelfürsten. Dennoch, etwa dreitausend Menschen ließen sich taufen und vergrößerten die Gemeinschaft der Jünger Jesu.

Der Apostel Petrus schrieb einst an die Christen in der heidnischen Welt einen Brief. Sie litten sehr unter dem hellenistischen Umfeld. Sie mussten viele Anfeindungen, Verleumdungen, Ausgrenzungen und unbegründete Anschuldigungen ertragen. Das war schmerzhaft. Der Apostelfürst tröstet die Seinen mit den Worten: „Wenn ihr recht handelt und trotzdem Leiden erduldet, das ist eine Gnade in den Augen Gottes. Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt.“ Das Leben für die Gerechtigkeit sollte beibehalten werden. „Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber habt ihr euch hingewandt zum Hirten und Hüter eurer Seelen.“ Jesus bietet Halt und hilft durchzuhalten. Er beschützt, geht voran und zeigt den Weg. Nicht der Wohlstand selbst, nicht einzig das Zufriedenstellen der Bedürfnisse gehören zum Sinn des Lebens. Auf die Seele, den Geist und die Freiheit von Sünden, Vergehen, Versäumnissen und einer egoistischen Lebenshaltung kommt es an. Das „Hin-Zum-Guten“ ist maßgebend. Hierfür beruft uns Jesus und will uns dafür gewinnen.

Jesus als die Tür und der Hirt. Diese Bilder richtet der Evangelist Johannes an die christliche Gemeinschaft, an die Kirche der Glaubenden und Suchenden. Sie sind die Herde. Sie hören auf die Stimme Jesu und folgen IHM. Das verleiht Zuversicht und Sicherheit. Jesus warnt vor Ideen und gedanklichen Strömungen, welche die Harmonie zwischen dem Hirten und der Herde zerstören und die Schafe aus ihrer Geborgenheit herausreisen und vernichten. Das sind „Diebe und Räuber“. Ihre Stimme klingt fremd und falsch. Daher sagt Jesus über sich: „Ich bin gekommen damit (die Schafe) das Leben haben und es in Fülle haben.“

Am 4. Sonntag der Osterzeit wird seit 1964 der Weltgebetstag um geistliche Berufe begangen. Das Wort „Berufung“ dürfe keinesfalls einschränkend verstanden werden. Jeder Getaufte, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche, müsse aktiv an der Verbreitung des Evangeliums mitwirken. Dennoch sind die Berufungen in den priesterlichen Dienst und in das Leben im Orden sehr wichtig. Werden wir wachsam! Beten wir persönlich, in unseren Familien und den Pfarrgemeinden in diesem Anliegen.

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