Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

15.01.2023

2. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A

1. Lesung: Jes 49,3.5-6
2. Lesung: 1 Kor 1,1-3
Evangelium: Joh 1,29-34

Sowohl am vergangenen Sonntag der Taufe des Herrn als auch am zweiten Sonntag im Jahreskreis stehen Jesus und Johannes der Täufer im Mittelpunkt. In dem ausgewählten Abschnitt aus dem Evangelium nach Johannes begegnen wir einem Zeitzeugen. Dieser sagt über Jesus: „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam, wie eine Taube und auf ihm blieb. Dieser ist der Sohn Gottes.“ Mit diesen Worten beschreibt Johannes der Täufer den Messias. Jesus ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. Er vergibt die Sünden und befreit zum Guten. Das Wasser der Taufe wird als wichtiges Zeichen der Reinheit und des Lebens beibehalten. Jedoch die Wiedergeburt bewirkt Gott selbst, indem er den Getauften in die Beziehung der Liebe mit sich aufnimmt. Jesus ist der Gerechte, den Gott zum Bund mit seinem Volk und zum Licht der Nationen gesandt hat. Durch Christus wird das Heil Gottes bis an das Ende der Erde angeboten.

 

In der vergangenen Woche wurde Papst Benedikt XVI. bestattet. Er war Oberhaupt der Katholischen Kirche fast acht Jahre lang (2005-2013). In dieser Zeit verfasste er sein theologisches Werk „Jesus von Nazareth“, das in drei Bänden erschien. Der erste Band trägt den Untertitel „Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung“. In ihm wurde die Botschaft hervorgehoben, dass Jesus der Sohn Gottes ist und mit seinem Vater wie dem Heiligen Geist zum Heil und Wohl der Menschen wirkt. Auf Jesus zu hören, seine Worte aufzunehmen und diese zu leben, ist die Einladung Gottes an die Menschheit.

 

Der christliche Glaube hatte für Josef Ratzinger große Bedeutung. Mit seinen Büchern „Einführung in das Christentum“, „Der Gott Jesu Christi“ oder „Auf Christus schauen“ inspirierte er die Menschen über Jahrzehnte hinweg. In seinem Gespräch mit dem Journalisten Peter Seewald aus dem Jahr 1996 bekräftigt der zukünftige Papst: Zur Substanz des Katholischen „gehört, dass wir Christus als den lebendigen, fleischgewordenen, menschgewordenen Sohn Gottes ansehen; dass wir von ihm her an Gott, den dreifaltigen Gott, glauben, der sich um den Menschen kümmert und Geschichte mit dem Menschen geschaffen hat“. „Der Glaube gibt die Freude. Man kann ja heute gut sehen, wie eine gottleere Welt sich selbst immer mehr verbraucht, wie sie eine ganz freudlose Welt geworden ist. Die große Freude kommt daher, dass es die große Liebe gibt. (…) Jesus sagt: Ich verkünde euch die gute Botschaft, eine große Freude, Gott ist da, ihr seid Geliebte, und das steht für immer fest.“

 

Das Kirchenjahr geht weiter. Das Leben nach der Bestattung seiner Heiligkeit Benedikt XVI. wurde ebenso fortgesetzt. Die Inhalte der christlich geprägten Zeit wie die Botschaften des verstorbenen Papstes weisen eindeutig auf Jesus, den Sohn Gottes, hin. In sein Leben wurden wir durch unsere Taufe aufgenommen, um mit ihm unsere Zukunft und die der Welt zu gestalten. Daran festzuhalten ist nicht nur für das Jahr 2023 sehr ratsam.

 

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