Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

6. Sonntag im Jahreskreis – A

1. Lesung: Sir 15,15-20
2. Lesung: 1 Kor 2,6-10
Evangelium: Mt 5,17-37

Wir leben in einer Zeit, in der die Meinungsfreiheit eine zentrale Rolle spielt. Jede und Jeder hat das Recht, sich zu äußern und eine eigene Sicht der Dinge zu haben. Diese Vielfalt von Gesichtspunkten ist sicherlich eine Bereicherung. Unakzeptabel sind Aussagen und Handlungen, die den Menschen missachten, misshandeln, ausgrenzen und töten. Besonders bedrohlich sind rechtsextreme wie linksextreme Ansichten und Taten. Im Rechtsextremismus treten vordergründig Intoleranz, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit hervor. Linksextremisten wollen an Stelle der demokratischen Grundordnung eine kommunistische Gesellschaft oder eine „herrschaftsfreie”, anarchistische Lebensordnung einführen. Der Nationalsozialismus wie der Kommunismus haben sich nicht bewährt und einen gigantischen Schaden angerichtet, indem sie im 2. Weltkrieg ca. 65 Millionen Menschen skrupellos in den Tod geführt hatten. Hinzu kommen die Opfer in den Jahren danach und die Folgen des Krieges bei den Überlebenden.

Was könnte, aus christlicher Sicht, den Menschen helfen, eine dienliche Lebensordnung einzurichten? In unsere Zeit hinein, in der wir zuschauen, wie eine Ideologie ihre Verbrechen in der Ukraine fortsetzt, schreibt der Apostel Paulus im Brief an die Korinther: „Wir verkünden nicht die Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden. Vielmehr verkünden wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung. Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt; denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.“ Dem hl. Paulus zufolge ist es die fehlende Gotteserkenntnis, deutlicher ausgedrückt: die Gottlosigkeit, die das Leben zu Grausamkeit und zu Hölle auf Erden macht.

Vor diesem Hintergrund bringen die Worte aus dem Buch Sirach und die der Bergpredigt Christi eine erlösende Botschaft mit sich. Zunächst die ermutigende Aufforderung dazu, die Gottlosigkeit zu durchbrechen und ein Leben nach der Weisheit Gottes zu wählen. „Gott gab den Menschen seine Gebote und Vorschriften. Wenn du willst, wirst du die Gebote bewahren und die Treue, um wohlgefällig zu handeln. Er hat dir Feuer und Wasser vorgelegt, was immer du erstrebst, danach wirst du deine Hand ausstrecken. Vor dem Menschen liegen Leben und Tod, was immer ihm gefällt, wird ihm gegeben. Denn groß ist die Weisheit des Herrn, stark an Kraft ist er und sieht alles. (…) Keinem befahl er, gottlos zu sein, und er erlaubte keinem zu sündigen.“

In der Bergpredigt sagt Jesus: „Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.“ Die Gebote Gottes helfen, das Leben zu gestalten. Sie weisen die Richtung und sind ein guter Ratgeber. Lassen wir diese auf uns und die Öffentlichkeit neu einwirken.

 

 

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