Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

 

4. Sonntag der Fastenzeit

1. Lesung: 1 Sam 16,1b.6-7.10-13b
2. Lesung: Eph 5,8-14
Evangelium: Joh 9,1-41

Kontroversen, Verdächtigungen und Anschuldigungen gegen die katholische Kirche nehmen in den Wochen der Vorbereitung auf Ostern deutlich zu. Seit Jahren ist dieser Trend in einigen Medien zu beobachten. Es überrascht nicht, dass auch die Frage nach der Vertuschung von Pädophilie durch die Kirchenhierarchie in den Vordergrund rückt. Jedes Missbrauchsopfer von Minderjährigen durch Erwachsene verdient eine eindeutige Ablehnung, Verurteilung und Bestrafung. Wenn es sich bei den Tätern um Geistliche handelt, sind unzüchtige Handlungen an Kindern und Jugendlichen zusätzlich niederschmetternd. Sie untergraben ernsthaft die Lehre des Evangeliums und schaden der Hingabe der gesamten Kirchengemeinschaft für das soziale Wohl. Dasselbe gilt für das Verheimlichen von Verbrechen sexueller Natur, denen Minderjährige zum Opfer fallen. Die durch pädophile HandlungenGeschädigtesollten in Schutz genommen und mit entsprechender Hilfe versorgt werden. Das isteine dringendeAufgabe für die Kirche. Daher müssen die Geistlichen und Laien dafür sensibilisiert werden, dass Kinder und Jugendliche vor allen Handlungen, die sich gegen ihre Freiheit, Würde, persönliche Unantastbarkeitund Integrität richten, zu schützen sind. Dies geschieht mit zunehmender Dynamik sowohl in den Diözesen als auch auf nationaler Ebene. Es gibt Personen, Gremien und Stiftungen, die sich mit der Ausrottung der Pädophilie in der Kirche befassen und den Opfern von Straftaten helfend zur Seite stehen.

Informationen über frühere Fälle von sexuellem Missbrauch sind nach wie vor ein schwieriges Thema. Oft sind die Täter und ihre Opfer längst tot. Diejenigen, die solchen Verbrechen wie seinen Folgen hätten entgegenwirken sollen, sind ebenfalls verstorben. Dies ist der Fall bei Kardinal Karol Wojtyła. Angesichts einer heißen Diskussion, in der dem hl. Johannes Paul II. vorgeworfen wird, Fälle von Pädophilie gedeckt zu haben, hat der Ständige Rat der polnischen Bischofskonferenz eine Erklärung abgegeben. Darin wird u.a. betont “Die Heiligkeit und Größe von Johannes Paul II. zu verteidigen, bedeutet natürlich nicht, zu behaupten, dass er keine Fehler gemacht haben könnte.” Bei der Verteidigung des Vermächtnisses des polnischen Papstes sollte daher darauf geachtet werden, die Ereignisse der Vergangenheit richtig einzuschätzen und zu bewerten.

Zu einer solchen Haltungermutigt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Epheser: „Schwestern und Brüder! Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichts!Denn das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. Prüft, was dem Herrn gefällt, und habt nichts gemein mit den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, deckt sie vielmehr auf! Alles, was aufgedeckt ist, wird vom Licht erleuchtet. Deshalb heißt es: Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten und Christus wird dein Licht sein.“ Als Christen sind wir mit diesen Worten auch heute gut beraten.

 

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