Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Pter Tarlinski

 

5. Sonntag der Fastenzeit – A

1. Lesung: Ez 37,12b-14
2. Lesung: Röm 8,8-11
Evangelium: Joh 11,1-45

Der 5. Sonntag der Fastenzeit lenkt unsere Aufmerksamkeit auf zwei Phänomene unseres Daseins: auf das Leben und den Tod. Die Heilige Schrift, welche für diejenigen, die an Christus glauben, auschlaggebend ist, spricht beides an: Das Überleben und das Sterben.

 

Ausweg zum Leben
Das Volk Israel, einst nach Babylonien verschleppt, hat in der Fremde keine Zukunft für sich gesehen. Eingeschränkt in seiner Freiheit, einer Vielfalt von Göttern unterstellt, vom eigenen Tempel in Jerusalem meilenweit entfernt, verliert das Volk Gottes Schritt für Schritt seine Identität. Die einst Verschleppten fühlen sich, als würden sie in Gräbern leben. Ezechiel, Sohn eines Priesters, der mit anderen Israeliten im Jahr 598 aus Judäa nach Babylon vertrieben wurde, bemerkte die Untergangsstimmung bei seinen Landsleuten. Der zum Propheten berufene Ezechiel tröstet sein Volk: „So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zum Ackerboden Israels. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. Ich gebe meinen Geist in euch, dann werdet ihr lebendig und ich versetze euch wieder auf euren Ackerboden.“ Gott gibt sich seinem außerwählten Volk als Geist zu erkennen, der lebendig macht. Wo sich Menschen vom Geist Gottes ergreifen lassen, wo sie der Überzeugung folgen, dass der Gott des Lebens stärker ist als der Tod, entsteht Hoffnung. Vor den Betrübten öffnet sich ein Ausweg zum Leben.

 

Jesus ist die Auferstehung
Wenn wir uns zum Abschnitt aus dem Evangelium hinbewegen, begegnen wir Jesus und seinen Freunden in Bethanien. Lazarus ist verstorben. Seine Schwestern Maria und Martha trauerten um ihn. Jesus selbst weinte vor seinem Grab. Daraufhin tat er etwas Seltsames. Jesus dankte Gott, seinem Vater, für seine Zustimmung, den Toten zum Leben zurückzuholen. Danach rief er mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen! Viele von denen, die es gesehen hatten, kamen zum Glauben an Jesus.“ Diesen Vorgang konnte nur Gott bewirken. Jesus sprach zu Martha über sich selbst: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Glaubst du das?“ Martha sagte zu ihm: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“

 

Der Geist Gottes ist Leben
Für uns Christen gilt es, sich nach dem Geist Gottes zu richten. Diesen haben wir in der Taufe und Firmung erhalten. Er wohnt seitdem in uns. Wir sind nicht vom Fleisch sondern vom Geist bestimmt. „Fleisch meint das gefangene Leben. Diese ist von der Angst bestimmt. Es ist das Leben, das die Zeit festhalten will. Im Geist Gottes können wir uns loslassen.“ In ihm überstehen wir unsere Vergänglichkeit. Der Geist Gottes muntert uns auf, das zeitlich Bedingte nur als eine Übergangsphase zu verstehen. Er hilft uns, am lebendigen Gott festzuhalten im Jetzt und im Danach.

 

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