Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zurück zu den Wurzeln

Artur Sobiela vor dem Exponat Foto: Uwe Hahnkamp

Am 8. August wurde im Museum der Moderne des Städtischen Kulturzentrums in Allenstein das aktuelle Exponat des Monats präsentiert. Artur Sobiela stellte den Gästen einen Sägewerkswagen vor, den das Museum vor einiger Zeit erworben hatte.

 

Mit dem Exponat des Monats August kehrte das Museum der Moderne zu seinen Wurzeln zurück. Da sein Sitz das vor einigen Jahren komplett sanierte Gebäude des ehemaligen Sägewerks der Gebrüder Raphaelson ist, repräsentiert der nun gezeigte Sägewerkswagen nicht nur die Geschichte der Technik, sondern auch die des Gebäudes.

 

Er steht allerdings im falschen Stockwerk, wie Artur Sobiela vom Museum der Moderne erklärt: „Hier unten befand sich der Antrieb der Säge, das Zersägen des Holzes geschah im oberen Stock.“ Anfangs hatten die Betreiber des Museums sogar gehofft, eine komplette senkrechte Gattersäge finden und aufstellen zu können, aber das war aus baulichen Gründen nicht möglich. „Das jetzige Fundament hält keine acht Tonnen aus, die eine solche Säge wiegt, und außerdem hätten wir ein Loch in die Zwischendecke machen müssen und so den oberen Saal zerstört“, erläutert Artur Sobiela.

 

Dank des funktionierenden Nachbaus einer Sägemühle im Maßstab 1:10 des Modellbauers Berthold Meinel aus Klingenthal in Sachsen entstand aber ein Film, der den Besuchern des Museums die Arbeit einer Sägemühle und die Funktionen von Sägewerkswagen zeigt. Die komplizierteren von ihnen transportierten einen Baumstamm zur Säge und hielten ihn mit entsprechenden Klammern so in seiner Lage fest, dass saubere Schnitte möglich waren. „Unser Wagen stand vermutlich dahinter und hielt mit seinen Armen das geschnittene Holz zusammen“, meint Artur Sobiela. Außerdem wurden Wagen für den Transport des Rohholzes vom Sammelplatz zur Säge und des Schnittholzes von dort zum Lager genutzt.

 

Der Sägewerkswagen wurde übrigens mit Schienen als kompletter Satz gekauft. Erst beim Aufbau zeigte sich, dass Wagen und Schienen nicht zusammenpassen: der Wagen hat eine Spurbreite von 1000, die Schienen von 600 Millimetern. „Man kann dennoch davon ausgehen, dass beides in einer einzigen Sägemühle in der Nähe von Allenstein funktionierte. Es war durchaus normal, dass es innerhalb eines Betriebs unterschiedliche Spurbreiten gab“, so Artur Sobiela.

 

Auch nach dem Monat als besonderes Exponat werden Wagen und Schienen im Museum der Moderne zu sehen sein. Bei einem Gewicht von 200 Kilogramm hat es niemand mit einem erneuten Abtransport eilig.

 

Uwe Hahnkamp

 

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