Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zweisprachig in Ermland und Masuren

 

 

Die Zweisprachigkeit soll als große Chance wahrgenommen werden, vor allem für diejenigen Kinder und Jugendlichen, die in zwei Kulturkreisen aufwachsen. Mit der Kampagne „Bilingua – einfach mit Deutsch“ will das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit nun auch die Zweisprachigkeit in Ermland und Masuren fördern.

 

Bilingua-Beraterin Anna Kazańska.
Foto: privat

 

Kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie entstand ein neuer Beratungspunkt in Sachen Zweisprachigkeit für die Woiwodschaft Ermland-Masuren. Trotz der schwierigen Lage, geschlossener Schulen und mehrerer Notstandsgesetze, die das gesellschaftliche Leben eingedämmt haben, bietet die Kampagne nun auch mit zwei Beraterinnen vor Ort den Zielgruppen des Bilingua-Projekts beim effektiven Lehren und Erlernen der deutschen Sprache ihre Unterstützung an. Eine von ihnen ist Anna Kazańska, die darüber hinaus im Haus Kopernikus in Allenstein als Betreuerin der Kulturprojekte tätig und von der Idee der Zweisprachigkeit überzeugt ist. „Die deutsche Sprache liegt mir am Herzen. Leider bin ich selbst nicht zweisprachig erzogen worden, ich bin ausgebildete Germanistin. Aber meinen Kindern vermittle ich die deutsche Sprache in Spielen, Liedern und ich lese ihnen Märchen auf Deutsch vor.“

 

 

Deutsch als Minderheitensprache

Ein besonderer Fokus wird bei der Bilingua-Kampagne auf die Maßnahmen gelegt, mit denen der Unterricht Deutsch als Minderheitensprache besser gestaltet und umgesetzt werden kann. Interessenten werden auf Informationstreffen, per Telefon und Mail beraten, es werden Sprachworkshops in Schulen organisiert, wovon Schüler wie Lehrkräfte profitieren. Die Ansprechpartnerinnen von Bilingua betreuen die Deutschen Freundschaftskreise, indem sie bei der kulturellen Arbeit und Sprachpflege helfen. Es werden auch Familientreffen veranstaltet, bei denen die Eltern Erfahrungen in der zweisprachigen Erziehung austauschen können.

 

 

Entdeckerklubs

Darüber hinaus gibt es die Entdeckerklubs des Deutschen, in denen die Schüler viel Wissenswertes über die Kultur und das Gesellschaftsleben in Deutschland erfahren. Ebenso werden Inhalte vermittelt, die den multikulturellen Charakter der von der deutschen Minderheit bewohnten Regionen hervorheben.

 

Die vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit geführte Kampagne „Bilingua – einfach mit Deutsch“ erfreute sich bisher in den Woiwodschaften Schlesien und Oppeln großer Beliebtheit. Ziel ist unter anderem die persönliche Entwicklung und Steigerung eigener Qualifikationen auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt.

 

Dawid Kazański/ mb

 

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