Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Dem Willen gefolgt

Foto 1: In drei neuen Ortschaften werden Tafeln wie auf dem St. Annaberg stehen Foto: Piotron/Wikimedia Commons.
Foto 1: In drei neuen Ortschaften werden Tafeln wie auf dem St. Annaberg stehen
Foto: Piotron/Wikimedia Commons.

Nun ist es offiziell: Drei Ortschaften der Gemeinde Groß Strehlitz werden das Register der zweisprachigen deutsch-polnischen Ortsschilder in Polen erweitern. Nachdem in einer Volksbefragung die Bewohner grünes Licht gegeben haben, hat jetzt auch der Gemeinderat nachgezogen.

 

Bei den drei Ortschaften handelt es sich um Jendrin (Jędrynie), Rosmierz (Rozmierz) und Warmuntowitz (Warmątowice). Da die deutsche Minderheit in der Gemeinde Groß Strehlitz nicht 20 Prozent der Bevölkerung darstellt, jedoch oft den Willen geäußert hat, zweisprachige Ortsschilder aufzustellen, entschied sich der dortige Gemeinderat neben der Präsidentenwahl am 10. Mai auch eine Volksbefragung zu der Angelegenheit durchzuführen. In drei Ortschaften übertraf die Anzahl der Bewohner die dafür waren die Stimmenzahl die dagegen war, die letztendliche Entscheidung blieb aber beim Gemeinderat, der die Zusage erst Anfang des Jahres 2016 gab.

 

Mit der Entscheidung über die Aufstellung der zweisprachigen Schilder stellen sich die Ratsmitglieder von Groß Strehlitz in eine Reihe mit denen von Poppelau. Auch dort hat man nach einer Volksbefragung nur in einigen Ortschaften der Gemeinde zweisprachige Ortsschilder aufgestellt. Eine Gegenentscheidung gab es hingegen in Malapane, wo trotz positiver Abstimmung der Bewohner von sieben Ortschaften, die Ratsmitglieder die Schilder nicht aufstellen ließen.

 

Auf die Schilder selber wird man aber in den drei Ortschaften noch etwas warten müssen. Nach dem polnischen Minderheitengesetz muss die Gemeinde jetzt einen Antrag an das polnische Innenministerium stellen. Dieses wird die Schilder auf eigene Kosten anfertigen und aufstellen lassen. Im Falle anderer Gemeinden dauerte diese Prozedur sogar ein Jahr.

 

Zweisprachigen Ortsschilder sind in Polen dank dem Minderheitengesetz von 2005 gewährleistet. Insgesamt gibt es über 350 solcher polnisch-deutscher Ortsschilder in den Woiwodschaften Oppeln und Schlesien. Ortsschilder in ihrer Sprache haben auch die Kaschuben, Litauer, Weißrussen und Lemken.

 

Łukasz Biły

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