Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Der Brückenbauer

Erzbischof Alfons Nossol (mi.) Foto: Krzysztof Świderski

Mit einem Festakt wurde der ehemalige Oppelner Diözesanbischof Prof. Alfons Nossol am 3. November mit dem Internationalen Brückepreis der Europastadt Görlitz-Zgorzelec geehrt.

 

Er habe sich sein Leben lang für einen Brückenschlag zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Nationalität und verschiedenen Glaubens eingesetzt, teilte die Gesellschaft in ihrer Begründung für die Auszeichnung Alfons Nossols mit. „Dabei gelang es ihm zwischen Deutschen und Polen eine besondere Verbindung aufzubauen. Nossols Wurzeln in Schlesien, einer Region in Europa, in der seit vielen Jahrhunderten Menschen unterschiedlicher Kulturen, Ethnien und Sprachen aufeinandertreffen, bildeten dafür eine besondere Basis”, schrieb der Präsident der Gesellschaft zur Verleihung  des Internationalen Brückepreises Prof. Willi Xylander. So war für die Auszeichnung des Erzbischofs sowohl sein Engagement für die Einführung deutschsprachiger Gottesdienste im Bistum Oppeln von Bedeutung, wie sein Agieren auf dem politischen Parkett und seine Bemühungen für das deutsch-polnische Abkommen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit, das vor 26 Jahren unterzeichnet wurde. Doch auch durch sein Wirken in der akademischen Lehre in Polen, Deutschland und vielen anderen Ländern Europas, gelang ihm auch hier ein Brückenschlag, unterstrich die Görlitz-Zgorzelecer Gesellschaft. „Erzbischof Alfons Nossol ist eine Persönlichkeit, die mit der Authentizität ihres eigenen Lebens und ihrem unbeirrbaren Eintreten für Verständigung und Versöhnung der Völker Europas auch den kommenden Generationen Vorbild, Ermutigung und Perspektive sein will und kann. Er ist einer der großen Brückenbauer in Europa“, meint Prof. Willi Xylander.

 

Die Laudatio bei der Preisverleihung in Görlitz hielt der ehemalige Vorsitzende des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland und frühere sächsische Wissenschaftsminister Hans Joachim Meyer. Unter den Gästen und Gratulanten war aber auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU).

 

Der Preis wird seit 1993 an Menschen vergeben, die sich um die Völkerverständigung in Europa verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderen EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, der Boxer Vitali Klitschko, der ehemalige polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski, die Herausgeberin der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ Marion Gräfin Dönhoff sowie im vergangenen Jahr der Historiker und Publizist Timothy Garton Ash. Erzbischof Nossol hatte bereits 2010 an einer Brückepreisverleihung teilgenommen. Damals wurde der ehemalige polnische Ministerpräsidenten Tadeusz Mazowiecki geehrt und Nossol hielt die Laudatio.

 

Rudolf Urban

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